Tonspuren In Memoriam Barbara Frischmuth
Di, 01.04. | 16:05-16:45 | Ö1
Barbara Frischmuth, meinte ein Kritiker einmal, habe eine leichte Hand für schwere Themen: die Ambivalenz von Heimat und Fremde, zum Beispiel, oder die nicht immer einfache Beziehung zwischen Orient und Okzident, die zu den wiederkehrenden Motiven im Schaffen dieser Autorin gehören.1941 im steirischen Altaussee geboren, ist Frischmuth schon als Kind vom Orient und von der Erzählerin Scheherazade in „Tausendundeine Nacht“ fasziniert. In den 60er-Jahren studiert sie Türkisch, Ungarisch und Orientalistik, „um nahe an der orientalischen Literatur zu bleiben“, 1968 erscheint ihr Romandebüt „Die Klosterschule“, ein Buch, das autobiographisch ihre Erfahrungen in einem katholischen Mädcheninternat verarbeitet und zum Klassiker wird: bis heute ist der Roman ununterbrochen im Handel erhältlich. Seither sind, „wie beiläufig“, mehr als 50 Bücher von Frischmuth erschienen, „Über die Verhältnisse“, „Die Entschlüsselung“, „Fremdgänge“ oder „Vergiss Ägypten“. Die Kunstfigur Scheherazade sei ihr dabei nie abhanden gekommen, betont Frischmuth, die häufig selbstbewusste, starke Frauen zu Heldinnen ihrer Romane macht, „denn sie hatte Mutterwitz und Bildung – beides wurde Frauen ja lange nicht zugestanden“. Zuletzt erschienen von Frischmuth, die in ihren letzten Lebensjahren wieder in Altaussee lebte, literarische Bücher über den Garten. Die Welt der Pflanzen als lebendiges Kunstwerk. Barbara Frischmuth ist am 30. März im Alter von 83 Jahren in ihrer Heimat Altaussee gestorben.
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