Schlingensief - In das Schweigen hineinschreien

Mi, 27.11.  |  22:45-0:50  |  BR
Untertitel/VT Stereo 
Über zwei Jahrzehnte hat Christoph Schlingensief ein Werk geschaffen, das in seiner Art und Wirkung unvergleichbar ist. Mit seinen "Heimatfilmen", seinen Aktionen und Interventionen in Theater, Fernsehen, Oper und Kunst prägte er den kulturellen und politischen Diskurs in Deutschland. Das Porträt unternimmt erstmals den Versuch, den Ausnahmekünstler in seiner ganzen Bandbreite zu dokumentieren.

"Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien" ist ein Film über den 2010 mit 49 Jahren verstorbenen Ausnahmekünstler Christoph Schlingensief. Der Fokus des Films liegt auf Schlingensiefs Auseinandersetzung mit Deutschland.

Sein Verhältnis zu diesem Land war widersprüchlich: Einerseits verspürte er eine Verbundenheit mit den Menschen und Orten seiner Herkunft, seiner Kernfamilie und so etwas wie "Heimat", andererseits rebellierte er gegen sie – auch gegen den Kleinbürger in sich selbst – und provozierte bis hin zur Forderung "Tötet Helmut Kohl" auf der documenta X 1997.

Dass er 2004, am deutschesten Ort der Hochkultur, in Bayreuth Wagners Erlöser-Oper "Parsifal" inszenieren durfte, und später die Einladung erhielt, den deutschen Pavillon der Biennale in Venedig zu gestalten, erfüllte ihn auch mit Stolz, weil er erkannte, dass die Hassliebe zu seinem Land doch noch mit Anerkennung erwidert wurde.

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