Montagskino im ZDF

Narziss und Goldmund

Mo, 20.05.  |  22:00-23:50  |  ZDF
Untertitel/VT Hörfilm/AD  allgemeiner Unterhaltungsfilm, Deutschland/Österreich/Tschechien 2019 Länge: 110 Min.

Stefan Ruzowitzkys Literaturverfilmung nach Hermann Hesse: Sabin Tambrea und Jannis Niewöhner sind „Narziss und Goldmund“

Der eine der zurückgezogene und tiefreligiöse Narziss, der andere der lebenslustige Goldmund – zwei Klosterbewohner, die unterschiedlicher nicht sein könnten und trotzdem durch eine tiefe Freundschaft miteinander verbunden sind: Drehbuchautor und Regisseur Stefan Ruzowitzky wandelt auf den Spuren von Hermann Hesse und macht Sabin Tambrea und Jannis Niewöhner nach der gleichnamigen, weltbekannten Erzählung zu „Narziss und Goldmund“.

Hochkarätige Kinounterhaltung made in Austria versprechen in dieser in Österreich, Tschechien und Südtirol gedrehten und vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierten Literaturverfilmung u. a. auch Emilia Schüle, Uwe Ochsenknecht, Henriette Confurius, Kida Khodr Ramadan, Matthias Habich und André M. Hennicke.

Als Kinder lernen sich der lebenslustige Goldmund (Jannis Niewöhner) und der intelligente Narziss (Sabin Tambrea) im Kloster kennen. Zwischen den zwei ungleichen Klosterbewohnern entwickelt sich eine besondere Freundschaft, denn die beiden finden im jeweils anderen ihren natürlichen Gegenpol. Über die Jahre werden aus den Buben junge Männer und Goldmund erkennt, dass die auf Innerlichkeit ausgerichtete Lebensperspektive des Klosters nicht mit seinen Bedürfnissen übereinstimmt – und begibt sich auf eine Reise voller Abenteuer. Narziss, für den die Hinwendung zum Glauben seit jeher selbstgewählte Entscheidung war, bleibt allein zurück. Doch in Gedanken bleiben die beiden verbunden – bis sie sich eines Tages wiedersehen.

Narziss und Goldmund: Narziss (Sabin Tambrea) und Goldmund (Jannis Niewöhner) haben sich als Kinder im Kloster kennen gelernt - der Beginn einer lebenslangen Freundschaft. Bild: Sender / ZDF / Jürgen Olczyk.
Narziss und Goldmund: Narziss (Sabin Tambrea) und Goldmund (Jannis Niewöhner) haben sich als Kinder im Kloster kennen gelernt - der Beginn einer lebenslangen Freundschaft. Bild: Sender / ZDF / Jürgen Olczyk.

Deutschland im Mittelalter. Zwei Leben: Während Narziss sein Kloster nie verlässt, macht Goldmund elementare menschliche Erfahrungen in der Welt: Schmerz, Todesangst, Rausch, Ekstase.

Doch die beiden unterschiedlichen Männer verbindet ihr Leben lang ein tiefes Gefühl füreinander. Starbesetzte Verfilmung des berühmten Romans von Hermann Hesse. Regie führte Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky.

Ein zorniger Vater bringt einen kleinen Jungen, Goldmund (jung: Jeremy Miliker, erwachsen: Jannis Niewöhner) in ein Benediktinerkloster. Der Junge ist aus einem Seitensprung entstanden, was der Mann nicht verzeihen kann. Er will das Kind, das Priester werden soll, nie mehr sehen. Ein anderer Junge, der Novize Narziss (jung: Oskar von Schönfels, erwachsen: Sabin Tambrea), beobachtet das Geschehen aus sicherer Distanz.

Es bleibt nicht bei Distanz. Bald schon werden Narziss und Goldmund Freunde, stehen füreinander ein. Während Narziss sein Heil in klösterlicher Abgeschiedenheit, sogar Selbstgeißelung, sucht, hat Goldmund – und mit ihm eine Reihe der anderen Novizen – allzu menschliche Gelüste.

Außerdem sucht Goldmund seine Mutter. Nur die verblassende Erinnerung ist ihm geblieben. Als er eine Wahrsagerin trifft, die scheinbar das Amulett seiner Mutter trägt, beflügelt dies seinen Wunsch, die Mutter wiederzufinden. Eine Spur führt nach Fürstenberg. Goldmund verlässt das Kloster.

Erst 15 Jahre später sehen sich die Jugendfreunde wieder. Narziss ist mittlerweile der Abt des Klosters. Goldmund hat ein wechselhaftes Leben hinter sich, in dem sehr verschiedene Frauen wichtige Rollen spielten: Die Fürstentöchter Lydia (Emilia Schüle) und Julia (Elisa Schlott), die Bildhauerstochter Lisbeth (Roxane Duran), die Magd des Bildhauers, Lene (Henriette Confurius), eine alte Gräfin (Sunnyi Melles) und die Jüdin Rebekka (Jessica Schwarz).

Bildhauer Nikolaus (Uwe Ochsenknecht) hatte das ungeformte Talent Goldmunds als Künstler entdeckt, doch er konnte Goldmund, der immer noch nach seiner Mutter sucht, nicht halten. Erst als Goldmund in das Haus seines auf dem Sterbebett liegenden Vaters zurückkehrt, erfährt er, dass die Suche nach der Mutter ergebnislos bleiben wird.

Narziss lauscht den Erlebnissen des Freundes. Er will ihn nicht wieder verlieren und beauftragt ihn mit der Erschaffung eines Altars für das Kloster. Das Ergebnis: Ein von Goldmunds Lebenserfahrungen geprägtes, innovatives Kunstwerk. Die innige Verbundenheit von Narziss und Goldmund weckt Misstrauen und Eifersucht. Prior Lothar (André M. Hennicke), der Narziss und Goldmund noch aus Kindertagen kennt, zündet den Altar an. Bei dem Versuch, sein Werk zu retten, wird Goldmund in den Flammen schwer verletzt und stirbt in Narziss' Armen.

Regisseur Stefan Ruzowitzky (Oscar für "Die Fälscher") entschied sich für eine freie, moderne Adaption des Romans von Hermann Hesse.
"Narziss und Goldmund" war zu Lebzeiten Hesses (1877- 1962) sein erfolgreichstes Werk und wurde in 30 Sprachen übersetzt. Es trägt autobiografische Züge.

Gedreht wurde in Österreich, Tschechien und Südtirol. Einer der Hauptdrehorte des Films war die 1145 errichtete Burg Hardegg in Niederösterreich. Viele weitere Aufnahmen entstanden auf diversen Burgen Tschechiens sowie dem Open-Air-Museum Repora und im Dom der heiligen Barbara in Kutná Hora.

Der Film ist Produktionsdesigner Isidor Wimmer (1954-2016) gewidmet, mit dem Regisseur Ruzowitzky häufig zusammengearbeitet hat.



Darsteller:
Jannis Niewöhner (Goldmund)
Sabin Tambrea (Narziss)
Henriette Confurius (Lene)
Emilia Schüle (Lydia)
Elisa Schlott (Julia)
André M. Hennicke (Lothar)
Branko Samarovski (Abt Daniel)
Kida Khodr Ramadan (Anselm)
Matthias Habich (Burgherr)
Sunnyi Melles (Gräfin)
Roxane Duran (Lisbeth)
Uwe Ochsenknecht (Meister Niklaus)
Jessica Schwarz (Rebekka)
Kamera: Benedict Neuenfels
Schnitt:
Britta Nahler
Andrew Bird
Buch:
Stefan Ruzowitzky
Robert Gold
Literarische Vorlage: Hermann Hesse
Regie: Stefan Ruzowitzky
Musik: Henning Fuchs

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