Schau in meine Welt. Erkenne das Wesentliche – und staune …
nullHopp Schwiiz! - Estha Angely spielt jetzt für die Schweiz am 9. Juli 2023 um 20:30 Uhr
Irgendwas mit „Morgenröte“ singen sie da, mutmaßt Estha Angely. Über die Schweizer Nationalhymne weiß sie genauso viel oder eher wenig wie über die deutsche. Und trotzdem spielen zwei Länder in Estha Angelys Leben eine große Rolle: Deutschland und die Schweiz. Deutsche ist sie, in der Schweiz lebt sie. Direkt an der Grenze. Von ihrem Schlafzimmer aus sieht Estha Angely auf den Untersee, das ist der letzte Zipfel des Bodensees. Auf der anderen Seite des Sees liegt Deutschland. Estha Angely ist dreizehn Jahre alt, in Berlin geboren und hat einen deutschen Pass. Kurz danach sind ihre Eltern in die Schweiz gezogen. In ihrer Familie ist sie heute die Einzige, die Schweizerdeutsch perfekt spricht. Schon im Kindergarten hat sie einfach Schweizerdeutsch mitgeredet. Seit sie drei ist, spielt Estha Angely Eishockey, ist Verteidigerin bei den „Pikes Oberthurgau“. Ihr Ziel: eines Tages im Schweizer Nationalteam spielen zu dürfen, am liebsten dabei sein, wenn die Frauen 2030 für die Schweiz an den Olympischen Spielen die Goldmedaille holen wollen. Damit dieser Wunsch aber Wirklichkeit wird, muss Estha Angely zuerst sich einbürgern lassen – Schweizerin werden. Das bedeutet aber auch, dass sie in Zukunft gegen Deutschland spielen wird. Ein Gedanke, an den sie sich erst gewöhnen muss.
nullAnnabelle – Mein Weg zu den Special Olympics World Games am 16. Juli 2023 um 20:30 Uhr
Annabelle ist 13 Jahre und hat Trisomie 21. Sie ist die jüngste deutsche Teilnehmerin bei den im Juni in Berlin stattfindenden Special Olympics World Games – der weltweit größten inklusiven Sportveranstaltung. Tausende Athlet:innen mit geistiger und mehrfacher Behinderung treten miteinander in 26 Sportarten an. Annabelle besucht eine inklusive Schule und ist als Turnerin aktiv, außerdem schwimmt sie gerne und fährt oft Rad. Ihre Familie unterstützt sie sehr bei allen ihren Aktivitäten und natürlich auch bei ihrem Weg zu den Special Olympics World Games, bei ihren Trainigs oder ihrer Teilnahme beim Vorbereitungslehrgang der deutschen Tunere:innen. Wir begleiten Annabelle bei ihren Vorbereitungen für den Auftritt als Turnerin, bei denen sie auch ihre großes Vorbild trifft: Pauline Schäfer-Betz, Weltmeisterin am Schwebebalken 2017!
nullKick it like Melina am 23. Juli 2023 um 20:30 Uhr
Melina ist 13 Jahre alt und liebt Bälle und vor allem den Fußball. Sie spielt, seit sie drei Jahre alt ist. „Wenn der Ball auf einen zukommt? Man darf natürlich keine Angst vor dem Ball haben, also, ihm ausweichen oder so was. Mir kann das aber nicht passieren, ich liebe Bälle." Der Fußball bestimmt Melinas Leben. Es gibt keinen Tag, an dem sie nicht trainiert oder Turniere hat. Sie ist mehrmals in der Woche auf dem Fußballplatz zum Training, an den Wochenenden fährt sie zu Spielen. Mit ihrer Mannschaft – der Hertha 03 / U13 steht sie momentan auf dem ersten Rang. Ihre Mannschaft – das sind alles Jungs! Melina ist so gut, dass sie ausgewählt wurde, hier in der Jungsmannschaft mitzuspielen und das Jungs-Team so zu verstärken. Unterschiede werden hier nicht gemacht – egal ob Junge oder Mädchen – Melina muss genauso Leistung bringen, wie alle hier auf dem Platz! Das Training mit den Jungs findet sie super. Und auch die Turniere - momentan steht sie mit „ihren Jungs“ auf Platz 1! Und diesen Tabellenplatz müssen Melina und ihre Jungsmannschaft in diesem Jahr verteidigen! Wenn alles gut läuft, will Melina auf jeden Fall später einmal in der Nationalmannschaft spielen – dann aber natürlich bei den Mädchen!
nullTe Kopae - Der Junge aus der Südsee am 30. Juli 2023, 20:30 Uhr
Der zwölfjährige Te Kopae lebt in Wanganui, einer kleinen Küstenstadt auf der Nordinsel Neuseelands. Seine Mutter Seletar ist Maori - so heißen die Ureinwohner des Landes. Die Wurzeln des Vaters dagegen befinden sich in Samoa, einem anderen Inselstaat im Südpazifik. Te Kopae und seine drei jüngeren Brüder wachsen sowohl nach den Traditionen der Maori, als auch nach denen der Samoaner auf. So ist es in einer samoanischen Familie z.B. üblich, dem ältesten Sohn erstmals im Alter von ca. 12 Jahren die Haare zu schneiden. Te Kopaes Haare reichen ihm inzwischen bis zur Hüfte und sind über 70cm lang. In einer feierlichen Familienzeremonie sollen sie nun nach samoanischer Tradition geschnitten werden. In seiner Freizeit treibt Te Kopae sehr viel Sport. Während er im Winter am liebsten Rugby spielt, paddelt er im Sommer mit ca. acht Meter langen Auslegerkanus - auch Waka Amas genannt - auf dem Whanganui Fluss. Die Maori lieben das traditionelle Paddeln über alles. Mit ähnlichen Booten, nur noch viel größer, wanderten Te Kopaes Vorfahren vor langer Zeit nach Neuseeland ein. Te Kopae, sein Bruder Arasi und vier weitere Freunde trainieren schon seit Wochen für die neuseeländischen Waka Ama Meisterschaften. Ihr Vater Ian ist der Trainer. Eine Medaille bei dem anstehenden Wettkampf zu gewinnen, dass ist Te Kopaes großer Traum. Jeden Tag trainieren er und seine Freunde dafür. In der Schulzeit fährt die Mutter Seletar Te Kopae und Arasi jeden Tag zur 35 km entfernten Landschule außerhalb der Stadt. Seletar ist dort Lehrerin und unterrichtet auch ihre beiden Jungen in einer kleinen Klasse. Das hat Vor- und Nachteile wie Te Kopae weiß: einerseits hilft die Mutter den Brüdern bei den Hausaufgaben, andererseits bekommt sie sehr schnell mit, wenn die Jungen Unfug machen. In Neuseeland liegt die Weihnachtszeit mitten im Sommer. Die Schüler haben dann sechs Wochen lang Ferien. Zum Weihnachtsfest kommt die ganze Familie bei Opa und Oma zusammen, um ein traditionelles Hangi zu veranstalten. Ein Hangi ist ein dampfgegartes Festmahl, das in einem speziellen Erdofen zubereitet wird. Te Kopae und Arasi helfen ihrem Opa bei der Arbeit für die Zubereitung des Essens. Sie fällen und zerlegen Bananenbäume, erhitzen die Felssteine mit einem Flammenwerfer auf über 1000 Grad und füllen die Drahtkörbe mit Bananenblättern, Fleisch und Kartoffeln. Nach Weihnachten fahren Te Kopae, seine Eltern und Brüder in die Hauptstadt Wellington. Dort wohnen die samoanischen Großeltern. In einer feierlichen Zeremonie werden Te Kopaes Haare im Kreis beider Familien das erste Mal geschnitten. Der Tag ist für Te Kopae sehr aufregend und emotional. In Samoa verbindet man das Ritual mit der Aufnahme eines Jungen in die Welt der Erwachsenen. Te Kopae bekommt an diesem Tag von den Gästen zudem zahlreiche Geschenke überreicht. Gegen Ende der Ferien fährt die Familie dann zu den Waka Ama Meisterschaften zum Lake Karapiro. Te Kopae und seine Freunde haben nur eine Chance in das Halbfinale zu gelangen, sie müssen beim ersten Rennen einen der vorderen Plätze belegen. Trainiert hat seine Mannschaft in der Ferienzeit sehr intensiv, aber wird es reichen um gegen die harte Konkurrenz zu bestehen? Mit Beginn des neuen Schuljahres wechselt Te Kopae auf eine weiterführende Schule und zieht in das dazugehörende Internat ein. Eine große Umstellung für Te Kopae. Lediglich am Wochenende darf er ab nun nach Hause fahren. Seine anfänglichen Ängste, keine neuen Freunde zu finden, lösen sich zum Glück schnell in Luft auf. Auch an die Schuluniform und das Krawatten binden, hat er sich schnell gewöhnt. Nach nur zwei Wochen hat sich Te Kopae schon gut eingelebt. Te Reo - so heißt die Sprache der Maori - ist sein neues Lieblingsfach. Er ist stolz Maori zu sein und möchte später einmal die Sprache seiner Vorfahren sprechen können.
Durch den Wohnort von Mieke (11) und ihrem Bruder Martines (13) verläuft die Grenze. Sie wohnen auf deutscher Seite, und wenige Meter hinter ihrem Haus beginnen die Niederlande. Die Grenze ist durch gelbe Kreuze auf der Straße markiert. Die beiden Geschwister gehen auf eine deutsche Schule, ihren Hobbies gehen sie aber teilweise auf niederländischer Seite nach. Ihre Freunde haben sie auf beiden Seiten der Grenze, und zuhause sprechen sie beide Sprachen, denn ihr Vater ist Niederländer, die Mutter Deutsche.
Von den niederländischen Großeltern wissen Mieke und Martines, dass die Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg in den Niederlanden nicht gern gesehen waren. Heute ist das Verhältnis zwischen beiden Ländern viel besser. Nur manchmal gibt es noch Spannungen. „Ich finde das eigentlich komisch, weil wir Kinder ja nichts dafür können, was im Kireg passiert ist. Da waren wir ja noch nicht geboren.“ Mieke hat an einem Jugend-Projekt teilgenommen und an der Grenze zusammen mit niederländischen Kindern tausende Blumenzwiebeln gepflanzt, als Zeichen für den Frieden. Dafür haben sie sogar einen Friedenspreis gewonnen. Mieke meint: Ihre zweisprachige Familie ist der beste Beweis dafür, dass Deutschland und Niederlande heute Freunde sind.
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