„Starke Frauen“ – Dreiteiler von Rosanna Grüter über Frauen an der Macht, in den Medien und im Sexbusiness.
Macht, Medien und Sexbusiness sind keine reinen Männerdomänen mehr. Dennoch begegnen Frauen dort immer noch tagtäglich Widerständen. Der Dreiteiler „Starke Frauen“ von Rosanna Grüter stellt Frauen an der Macht, in den Medien und im Sexbusiness vor und zeigt, welche Kämpfe sie ausfechten. Alle drei Teile stehen ab Ausstrahlung auch in der 3satMediathek zur Verfügung.
Das Verhältnis von Frauen und Macht war schon immer schwierig. Die späte Einführung des Frauenstimmrechts 1971 in der Schweiz ist nur ein Beispiel dafür, wie Frauen aus der Politik und von Machtpositionen ferngehalten wurden. Aber: Die Welt verändert sich. Seit Jahrzehnten kämpft die Frauenbewegung international für die Gleichstellung und Anerkennung von Frauen. Doch manche Errungenschaft entpuppt sich nur als Ausnahme. Wie kann es beispielsweise sein, dass ungleiche Arbeitsmarktchancen von Frauen und Männern weiter fortbestehen? Und wieso sind nur knapp sechs Prozent aller Staatschef*innen weiblich? In der ersten Folge „Frauen und Macht“ am Mittwoch, 2. Juni, 20.15 Uhr, sprechen Annegret Kramp-Karrenbauer, Simonetta Sommaruga und Martha Schultz über das Verhältnis von Frauen und Macht: wie es sich in den letzten Jahren verändert hat, welche Muster gleich geblieben sind und inwiefern die Gesellschaft von mehr Frauen in Machtpositionen profitieren würde.
Der Fall der ehemaligen Politikerin Jolanda Spiess-Hegglin zeigt eine dunkle Seite des Schweizer Journalismus. Spiess-Hegglin beschuldigte 2014 einen Politikerkollegen, sie unter Drogen gesetzt und geschändet zu haben und wurde zum Opfer einer medialen Schlammschlacht. Bis heute erschienen rund 3000 Artikel über Spiess-Hegglin, die teils grob gegen journalistische Leitlinien verstießen, verleumderisch und persönlichkeitsverletzend waren. Und bis heute prozessiert sie gegen verschiedene Schweizer Journalist*innen und Medienhäuser. Mittlerweile hat sich Jolanda Spiess-Hegglin aus der Politik zurückgezogen und den Verein Netzcourage gegründet, der sich gegen Hass im Internet einsetzt. Die österreichische Politikerin Sigi Maurer veröffentlichte Namen und Adresse eines Mannes in den Sozialen Medien, der sie online sexuell belästigte und wurde dafür wegen Verletzung des Persönlichkeitsrechts und Kreditschädigung verurteilt. Erst vor kurzem wurde sie in zweiter Instanz freigesprochen. Und die deutsche Aktivistin Anne Wizorek lancierte 2013 den Hashtag #Aufschrei – ein Vorläufer von #metoo – und hatte deswegen mit öffentlichen Anfeindungen zu kämpfen.
Teil zwei „Frauen und Medien“ zeigt die Geschichten von drei Frauen und wie ungerecht, teils sexistisch Medien, das Justizsystem oder die Nutzer*innen Sozialer Netzwerke mit Frauen umgehen.
Das finanzielle Geschäft mit Sex war lange den Männern vorbehalten. Gibt es ihn, den feministischen Porno überhaupt? Erika Lust ist eine der wenigen weiblichen Pornoregisseurinnen. Schon als junge Frau störte sich die Schwedin an der stereotypen Darstellung von Frauen und Männern in Pornofilmen. Dem wollte sie entgegenwirken. Mit so viel Erfolg, dass die Unternehmerin heute rund 40 Mitarbeiter*innen beschäftigt und regelmäßig für ihr Schaffen ausgezeichnet wird. Schnell wird klar: Erika Lust, die sich selbst als „Indie Adult Film Maker“ bezeichnet, macht einiges anders als die Mainstream-Pornografie. Doch innerhalb der feministischen Bewegung bleibt dieses Thema umstritten. Autorin und PorNo-Aktivistin Gail Dines ist überzeugt, dass Pornografie per se nicht feministisch sein kann und dass Erika Lusts Filme automatisch frauenfeindlich sind. Weitere Einblicke in die Welt der weiblichen Lust ermöglicht Laura Méritt, Gründerin des ersten deutschen Sexshops für Frauen. Sie erklärt, woran man gute feministische Pornos erkennt und welche Visionen sie als Unternehmerin im Sex-Geschäft verfolgt.
Teil drei widmet sich dem Thema „Frauen und Pornografie“
