help – das Ö1 Konsumentenmagazin Bewegte Preise

Sa, 18.05.  |  11:40-12:00  |  Ö1
Wie „Dynamic Pricing“ funktioniert

Ein Kunde geht zu einem Elektronikhändler und erwirbt ein Produkt um 150 Euro. Eine Kundin, die das Geschäft eine halbe Stunde später betritt, erhält dasselbe Produkt um lediglich 100 Euro. Nach diesem Prinzip funktioniert „Dynamic Pricing“, auf Deutsch auch „dynamisches Preismanagement“ genannt. Im digitalen Zeitalter können Produktpreise innerhalb weniger Sekunden oder sogar Millisekunden angepasst werden. Unternehmen können mittlerweile zu zahlreichen Softwarelösungen greifen, die diese Preisanpassungen vollautomatisch vornehmen können – je nach Nachfrage-, und vor allem: KundendatenlageWelche Webseiten Kundinnen und Kunden zu welchem Zeitpunkt besuchen, welche Produkte gekauft oder zumindest begutachtet werden und welche Hardware für den Einkauf im Internet genutzt werden, all das fließt in die individuell gestaltete Einkaufswelt mit individuellen Preisen zur Gewinnmaximierung ein. „Help“ hat mit Thorsten Behrens, dem Leiter der Watchlist Internet, und mit Thomas Reutterer von der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) über „Dynamic Pricing“ gesprochen und darüber, welche Möglichkeiten Verbraucherinnen und Verbraucher noch haben, in dieser Welt der „bewegten Preise“ nicht über den Tisch gezogen zu werden. *ÖAMTC kritisiert Zugangshürden zu Autodaten*Seit dem Jahr 2018 müssen alle Fahrzeuge, die in der Europäischen Union neu zugelassen werden, über sogenannte Datenübertragungseinrichtungen verfügen. Damit werden auch Daten über den Motor, den Batteriezustand, das Schließsystem oder den Reifendruck erhoben. Für den Pannendienst ist der Zugang zu diesen Autodaten auch bei banalen Defekten unerlässlich, damit sich ein Fahrzeug nach dem Tausch einer defekten Batterie wieder starten lässt. Dieser Zugang ist allerdings kostenpflichtig und nur bei guter Internetverbindung möglich. Steht das Auto in der Tiefgarage oder einem entlegenen Tal, ist die Pannenhilfe oft gezwungen, es abzuschleppen. Laut einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs müssen die Autohersteller für Wartungs- und Reparaturarbeiten einen freien Zugang zu den Autodaten bereitstellen. Weil das bis dato aber nicht passiert ist, hat der ÖAMTC jetzt die nach eigenen Angaben größte Mitglieder-Protest-Aktion seiner Geschichte gestartet.

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