Intrada – Österreichs Musizierende im Porträt

Fr, 22.11.  |  10:05-11:00  |  Ö1
Der Jazzsaxofonist Fabio Devigili ++ Der Pianist Viktor Pelepchuk ++ Porträtreihe Klangforum Wien ++ Buchrezension

Der Jazzsaxofonist Fabio Devigili Doppelleben: Dieses Wort wird gerne bei Personen verwendet, welche neben ihrem öffentlich sichtbaren Leben auf amourösen oder gar kriminellen Seitenpfaden wandeln. Im Fall des jungen, aus Vorarlberg stammenden, Saxofonisten Fabio Devigili bedeutet es, zwei Berufe professionell auszuüben. Den des Jazzmusikers und den des diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegers. Arbeiten im Herzkatheterlabor der Klinik Floridsdorf und Konzertieren als Leader oder Sideman in verschiedenen musikalischen Projekten. Vielleicht ein Zukunftsmodell für professionell ausgebildete Musikerinnen und Musiker, die keinen Instrumentalunterricht erteilen wollen.(Gestaltung: Klaus Wienerroither)Neue Klangforum-Mitglieder im PorträtDas Klangforum Wien ist 1985 als Solistenensemble vom Komponisten Beat Furrer gegründet worden; Peter Oswald hat dessen Geschichte lange Jahre geprägt. 1999 ist Sven Hartberger vom Ensemble zu dessen Nachfolger gewählt worden. Mit Anfang 2020 hat er die Leitung an Peter Paul Kainrath übergeben. Maßgeblich bestimmt wird die Geschichte dieses Ensembles aber von seinem Kollektiv – die 22 Musikerinnen und Musiker treffen alle Entscheidungen in demokratischen Abstimmungen. Der individuelle Charakter der oder des Einzelnen prägt also nicht nur den einmaligen Klang des Spezialisten-Ensembles, sondern auch seine programmatische Ausrichtung. In jüngster Zeit erlebt das Klangforum Wien einen Generationswechsel. Wir stellen zwei neue Mitglieder vor: heute den US-amerikanischen Kontrabassisten Evan Hulbert, nächste Woche die aus Deutschland stammende Harfenistin Miriam Overlach.(Gestaltung: Rainer Elstner)Der Pianist Viktor PelepchukStädtepartnerschaften möchten Verständnis, Toleranz und Frieden fördern, sollen Menschen aus verschiedenen Ländern zueinander führen. Czernowitz, im Westen der Ukraine, ist eine von 17 Partnerstädten Klagenfurts.Der 24-jährige Viktor Pelepchuk lebt in Klagenfurt – geboren wurde er in Czernowitz. Aufgewachsen in einer musikalischen Familie, die auch ein Tonstudio betreibt, zeigte sich sein musikalisches Talent schon früh. Er entschied sich für das Klavier, schaffte es ins nationale Förderprogramm für begabte Kinder der Ukraine, gewann nationale und internationale Wettbewerbe. Im Alter von 15 Jahren beschloss Viktor Pelepchuk, nach Österreich zu gehen – und ist geblieben. Vor kurzem hat er sein Klavierstudium in Klagenfurt abgeschlossen. Er liebt die Bühne als Solopianist, genauso ist ihm aber auch „die andere Seite des Mikrophons“ vertraut – als Tontechniker. Ein Portrait eines jungen Musikers, für dessen musikalischer Weg eine Städtepartnerschaft die Weichen gestellt hat.(Gestaltung: Christine Pleschberger)Buchrezension: „Alfred Cortot. Tastenpoet – Lehrer – Kulturakteur"Der französische Pianist Alfred Cortot war einer der berühmtesten und im europäischen Musikleben einflussreichsten Pianisten in der Mitte des 20 Jahrhunderts. Zwei große Weltkriege erlebte er als erwachsener Mann, den zweiten schon als berühmte Persönlichkeit. Durch seinen musikpädagogischen und kulturpolitischen Eifer geriet er in heikle Verstrickungen mit den Nazis. Nicht die erste, aber die erste deutschsprachige umfassende Biografie über Cortot ist nun in der edition text + kritik erschienen.(Gestaltung: Hans Georg Nicklaus)

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