Vorgestellt „The Real John Bull“ und Beethovens Violinkonzert

Di, 26.11.  |  11:30-12:00  |  Ö1
Feurige Tastenklänge aus der englischen Renaissance und ein Klassiker der Konzert-Literatur auf Originalinstrumenten

„The Real Thing“: Was ist das – die „echte Sache“? Heute stehen zwei Produktionen auf der vormittäglichen Speisekarte, die auf entspannte, lustvolle Art jener Frage nachgehen. Es darf ein Musizieren ohne gerunzelte Stirn erwartet werden! Eine ganze CD widmet der 22-jährige Maciej Skrzeczkowski, der sich auf historische Tasteninstrumente spezialisiert hat, dem Werk des Renaissance-Meisters John Bull. Die feurige Natur des Komponisten, der in mehrfachem Sinne nichts anbrennen ließ, darf sich auch in den Stücken für Virginal äußern – der kleine Verwandte des Cembalos verfügt über ausreichend „power of sound“, wie John Bull wohl selbst gesagt hätte. „Resound“ nennt der Organist und Dirigent Martin Haselböck, der kürzlich den 70. Geburtstag feierte, seine ambitionierten Projekte mit verschiedensten Komponisten. „Resound Beethoven“ präsentiert nun das Violinkonzert von Ludwig van Beethoven. Aufgenommen im Rahmen eines Konzerts im Brucknerhaus Linz, vermeint man das Knistern der live-Atmosphäre zu hören, auch wenn damals, im August 2020, die Welt im Banne der Pandemie stand. Benjamin Schmid, der zu den vielseitigsten Geigern weltweit zählt, zieht Darmsaiten auf seine Stradivari auf, stimmt auf 430 Hertz herunter und stürzt sich mit Haselböcks Wiener Akademie ins Geschehen. Es entsteht eine tänzerische, teilweise geradezu wilde Interpretation, die vielleicht auf Beethovens Stirne einige Runzeln wegzaubern könnte.

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