Apropos Klassik Klaviertrios von der Schubertiade

Sa, 07.12.  |  15:05-16:57  |  Ö1
Viviane Hagner, Violine; Adrian Brendel, Violoncello; Till Fellner, Klavier. Joseph Haydn: Klaviertrio D-Dur Hob. XV/24; Dmitri Schostakowitsch: Klaviertrio e-Moll op. 67; Franz Schubert: Klaviertrio B-Dur D 898 (aufgenommen am 4. Oktober im Markus-Sittikus-Saal, Hohenems im Rahmen der „Schubertiade Hohenems 2024“)

Wer Mahler, Elgar, Sibelius zu seinen Favoriten zählt, wird bald auf den Namen Sir John Barbirolli stoßen. Der vor 125 Jahren geborene britische Dirigent, der in London als Giovanni Battista Barbirolli geborene Nachfahre einer italienischen Instrumentalistenfamilie, war fast 30 Jahre eins mit „seinem“ damals hochrenommierten Hallé Orchestra im kohlegeschwärzten Manchester, gastierte bei den Philharmonikern in Wien und Berlin, war ein Leidenschaftsmusiker in einem insgesamt mit Exzentrikern gesegneten Land. Vielleicht braucht es korrespondierend auch ein neugieriges, nicht mit dem Mittelweg einverstandenes Naturell, um etwa bei den Symphonien von Johannes Brahms just die in dunklen Farben glühende Wiener philharmonische Version mit Barbirolli schätzen zu lernen – aber es lohnt sich.Spät entdeckte das Musikbusiness Barbirolli als Operndirigenten, gab „Sir John“ so auch auf diesem Sektor Liebe und Verehrung zurück – dabei hatte der jüngste Barbirolli in den 1930er Jahren schon zahlreiche Einzelaufnahmen von Gesangsstars der Ära betreut. Eine ganz wesentliche Lebensstation: Barbirollis Jahre als Chef von New York Philharmonic, wo er niemand Geringerem als Arturo Toscanini nachfolgte, mit Mitte Dreißig dem Erwartungsdruck standhielt und auch eine Menge Vokalmusik in seine Programme aufnahm. In der Gesamtschau aber lagen John Barbirollis Schwerpunkte im Konzert, wo er mit „erdigem“ Klang, nie ganz vorhersehbarer emotionalen Akzentsetzung und völlig frei von Attitüden seine „Alleinstellungsmerkmale“ fand.

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