Punkt eins Integration: Langsam wachs ma zamm

Mi, 04.06.  |  13:00-13:55  |  Ö1
Vom politischen Rahmen zur sozialen Handlung: Was Integration wirklich begünstigt. Gäste: Univ.-Prof. i.R. Dr. Sieglinde Rosenberger, Politikwissenschaftlerin & emer. Univ.-Prof. Dr. Dr. Christiane Spiel, Bildungspsychologin.Moderation: Xaver Forthuber. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

Vor einer Woche hat das neue „Integrationspaket“ der Bundesregierung den Ministerrat passiert. Für Schutzberechtigte und Asylwerber:innen mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit gilt damit ab 2026 „Integration ab dem ersten Tag“ – was in der Fachwelt mehrheitlich positiv kommentiert wird. Kritik gibt es dagegen an geplanten Sanktionen, wenn die Bedingungen des Integrationsprogramms nicht erfüllt werden: von Selbstbehalten, wenn Kurse nicht bestanden werden, über Verwaltungsstrafen bis zu Kürzungen der Sozialleistungen. Die Regierung will so vor allem den Spracherwerb sowie die Vermittlung von „Werten“ forcieren.Ist das schon „Integration“? Was passiert konkret, wenn Individuen oder Familien sich in eine neue Gesellschaft eingliedern wollen oder müssen? Wo entsteht kulturelle und soziale Teilhabe an einer Gesellschaft und wie lässt sie sich fördern – insbesondere wenn es darum geht, dass Menschen nach einer Flucht- oder Migrationserfahrung ein Gefühl der Zugehörigkeit entwickeln sollen? Welche Rolle spielen Bildungsangebote und wie werden sie angenommen? Wie könnte ein „Startpaket“ in eine neue Gesellschaft tatsächlich aussehen?Sieglinde Rosenberger ist unter anderem Mitglied der „Kommission für Migrations- und Integrationsforschung“ der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Als Professorin am Institut für Politikwissenschaft der Uni Wien gründete sie die Forschungsgruppe INEX über Politiken der Inklusion und Exklusion in Österreich und der EU. Die Politik berät sie im Wiener Integrationsrat und im Sachverständigenrat für Migration und Integration in Berlin.Die Bildungspsychologin Christiane Spiel hat als Gründungsdekanin die Fakultät für Psychologie der Universität Wien aufgebaut. In ihrer Forschung befasste sie sich nicht zuletzt mit Integration und den Effekten von Multikulturalität in der Schule. Die Schule ist für sie ein Ort, „wo positive soziale Beziehungen aktiv aufgebaut werden sollten“, schrieb sie einmal in einem Gastkommentar für die Tageszeitung „Der Standard“. Diese sozialen Kontakte seien, neben einer gefestigten kulturellen Identität, ein zentraler Faktor für den Prozess der „Akkulturation“ – die verschiedenen Anpassungsleistungen, die beim Hineinwachsen in eine neue Kultur (von beiden Seiten!) erbracht werden.Sieglinde Rosenberger und Christiane Spiel sind Gäste bei Xaver Forthuber. Was sind Ihre Erfahrungen mit Integration, wann gelingt sie, was lässt uns zusammenwachsen? Reden Sie mit: Rufen Sie in der Sendung an unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

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