Vorgestellt Pianistische Vogelkunde mit Olivier Messiaen

Der Pianist Alfonso Gómez wird sowohl zum Ornithologen als auch zum Reiseführer durch Frankreichs Provinzen mit einer Neuaufnahme der großformatigen Naturbilder von Olivier Messiaens „Catalogue d’oiseaux“ und der Miniaturen seiner „Petites esquisses d’oiseaux“

Mittelmeersteinschmätzer, Seidenrohrsänger, Kurzzehenlerche: Wer zählt die Vögel, nennt die Namen? Es heißt, Olivier Messiaen konnte allein die Gesänge und Rufe von 700 verschiedenen Arten aus aller Welt unterscheiden. Mit dem Notizbuch in freier Wildbahn auf Hörpirsch und, wie man mittlerweile weiß, auch durch zahlreiche Plattenaufnahmen, lauschte er ab den 1940er Jahren der Natur einen immensen Reichtum ab, den er mit wachsender Präzision aufzeichnete. Messiaens in den 1950ern entstandener „Catalogue d’oiseaux“ ist nicht etwa ein Sammelsurium von lexikalisch knapp gefassten Musikeinträgen zu einzelnen Vögeln, wie der Titel nahelegen würde, sondern besteht aus sieben Heften mit insgesamt 13 Stücken, die jeweils eine ganze Region Frankreichs und deren Vogelarten in großen programmatischen Szenen abhandeln. Deren Dauer liegt meist zwischen 10 und 15 Minuten, überschreitet jedoch in einem Fall sogar die Halbstundengrenze.Der vielfach preisgekrönte deutsch-spanische Alfonso Gómez hat den weiten Atem für diese Tableaux – und erfreut auch mit den Kleinformaten von Messiaens „Petites esquisses d’oiseaux“ von 1985.

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