Diagonal Diagonal Stellt Vor – Das Magazin zum Monatsanfang

So, 08.06.  |  22:05-0:00  |  Ö1
+++ Triennale Mailand +++ Afrika Now! Kenia +++ Nationalsozialismus in Kärnten +++ Klangabenteurer Anthony Braxton +++ Pariser Stempelmanufaktur +++ Anschl. Diagonals Feiner Musiksalon: Jenny Hval – „Iris Silver Mist“ (Wiederholung von Samstag, 17.05 Uhr)

Triennale di Milano: Ohne Kühlung keine KIDie Mailänder Design Triennale verortet Design in einem großen gesellschaftspolitischen Kontext. 1923 fand sie zum ersten Mal statt. Nach einer 20jährigen Pause knüpft man seit 2016 an diese Tradition erneut an. 2025 wurde das Generalthema „Inequalities“ ausgegeben. Im Fokus steht die Frage, welche ökonomischen und ökologischen Asymmetrien von globalen und postkolonialen Bruchlinien erzeugen werden. Neben einer zentralen Ausstellung präsentiert die Triennale di Milano Länderbeiträge. Österreich schickte in diesem Jahr den jungen Filmemacher und Künstler Felix Lenz ins Rennen. Er befasst sich in einer Mixed-Media-Installation mit den Verflechtungen von Technologie und Ökologie. Denn dass der Betrieb moderner Rechen- und Datenzentren enorme Mengen von Wasser verschlingt, das zur Kühlung benötigt wird, wird zunehmend zum Problem. Christine Scheucher berichtet aus Mailand.Serie AFRIKA NOW! Berichte aus dem SüdenFolge 5: „From Slums to Dignity“ – Kenias Weg zu bezahlbarem Wohnraum. Korrespondent: Jean Paul Habyarimana. Host: Alexis Neuberg (Radio Afrika International, RAI)Hinschaun! Poglejmo!… dazu fordert – konsequent zweisprachig – die Sonderausstellung „Hinschauen! Poglejjmo. Kärnten und der Nationalsozialismus“ im baulich und inhaltlich rundumerneuerten kärnten.museum Klagenfurt auf. Und dieser Blick ist nach wie vor ein schmerzlicher. Mutig, wer sich dieser Geschichte stellt. Ein Team rund um den Historiker Peter Pirker und die Kuratoren der section.a macht nicht nur Vergessenes und Verschwiegenes sichtbar, sondern hat auch neue Erkenntnisse geborgen. Etwa, dass schon im Jahr 1938 mit der Kartografierung der slowenischen Bevölkerung und ihres Besitzes angefangen wurde – Grundlage für die Enteignungen, Vertreibungen und Deportationen ab 1942. Ein Gespräch mit Co-Kurator Andreas Kristof über: Was ist geschehen? Wie wurde erinnert? Und was bedeutet das für unsere Gegenwart?Klangabenteurer Anthony Braxton Anthony Braxton ist der Polymath unter den zeitgenössischen afroamerikanischen Jazzmusikern. Wobei Jazz in Wahrheit zu kurz greift: Denn der Multiinstrumentalist, der die gesamte Saxophonfamilie vom Sopranino bis zum Bassaxophon beherrscht, hat sein Klangterritorium weit über die engere Improvisationsmusik hinaus ausgedehnt: Mit „Composition No. 19“ schuf er ein Werk für 100 Tubas und mit der „Trillium“- Serie komponierte er eine Reihe von zeitgenössischen Opern. Als Einflüsse für seine idiosynkratische Musik, die traditionelle Klänge transzendiert, gibt er Richard Wagner, Karlheinz Stockhausen und, erstaunlicherweise, Bill Haley and the Comets an. Anthony Braxton ist ein Mann mit vielen Gesichtern und vielen Talenten – die bis heute nicht genügend gewürdigt werden. Er sagte einmal: „Ich werde als der Schwarze wahrgenommen, der sich außerhalb der Kategorien, die für ihn vorgesehen sind, bewegt.“ Am 4. Juni hat Anthony Braxton seinen 80. Geburtstag gefeiert. Ein Beitrag von Thomas Miessgang.Anarchische Stempel – Der Pariser Künstler Tampographe SardonEin Totenkopf; zwei Männer, die innig Tango tanzen; eine ätherische Libelle; Pin-up-Girls und nackte Cowboys. Kunstgeschichte trifft auf Punk und schwarzen Humor. Der Pariser Vincent Sardon produziert unter dem Künstlernamen Tampographe schöne und provokative Stempel. Was als private Leidenschaft begann – er selbst nennt es eine Neurose –, ist dank Internet zu einer kleinen Erfolgsgeschichte geworden. Céline Béal hat den Stempelmacher in seinem kleinen Geschäft in der Nähe des Promi-Friedhofs Père-Lachaise besucht.

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