Radiokolleg Die Psychologie der Klimakrise (2)

Mi, 11.06.  |  9:05-9:30  |  Ö1
Die Tiefenstrukturen der Verdrängungsgesellschaft

Die menschliche Psyche scheint darauf ausgelegt zu sein, Umweltbelange an den Rand der Aufmerksamkeit zu drängen. Welche Triebfedern wohnen dieser Verdrängungsdynamik inne, welche alternative Positionen in der psychologischen und psychoanalytischen Forschung gibt es, die der „Umwelt“ ebenfalls einen zentralen Stellenwert in der Menschwerdung zusprechen? Dieses Menschenbild und seine Setzung von relevanten und irrelevanten Umgebungsinformationen wirkt sich auch auf unser Bild von Gesellschaft aus. Während bisher in der Ökologiebewegung großteils von einem „rationalen Überzeugungsmodell“ ausgegangen wurde, wonach Menschen mit genügend Krisenbewusstsein zu vernünftigen Veränderungen bewegt werden können, sieht es gegenwärtig vermehrt nach dem Gegenteil aus. Je mehr Menschen von der Krise wissen, desto eher scheinen sie sich in Frust, Abwehrreaktionen und Verteidigungshaltungen zu verhärten. Wie kann psychische Reife gegenüber der Umwelt und Klimakrise verstanden werden? Und welche Anpassungsmechanismen werden wir in Zukunft brauchen?Gestaltung: Kilian Jörg

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