ARTE Reportage Frankreich 2020

Sa, 11.05.  |  17:25-18:20  |  ARTE
Stereo  Information, 2020
* Mexiko: Die Lieder der Kartelle
In Mexiko singen viele sogenannte Narcocorridos Lieder zu Ehren der Kartelle: Diese Musiker verherrlichen die Verbrechen der Drogenbosse. Sie rühmen deren Lebensstil und haben damit so viel Erfolg bei ihrem Publikum, dass die Behörden sich nun um ein Verbot der Lieder bemühen.
* Elfenbeinküste: Die Gier nach Kakao
Allein seit Anfang des Jahres 2024 sollen kriminelle Banden über 100.000 Tonnen Kakao aus der Elfenbeinküste in die Nachbarländer geschmuggelt haben. Deshalb patrouilliert jetzt die Armee im 18-Berge-Distrikt im Westen des größten Kakaoerzeugerlands der Welt.

* Mexiko: Die Lieder der Kartelle
In Mexiko halten sich die Drogenkartelle Sänger, die ihre Verbrechen rühmen und ihren Lebensstil preisen. Begleitet von Gitarren erzählen die Texte der Narcocorridos von den sogenannten Heldentaten der Sicarios, den skrupellosen Auftragsmördern der Kartelle, und vom luxuriösen Leben, das ihre Paten führen. Die Lieder der Kartelle schwärmen vom Reichtum durch den illegalen Drogenhandel, sie verherrlichen die Gewalt im Krieg der Kartelle und sie preisen das Gesetz des Schweigens. Der Staat erscheint darin auch als ihr Gegner.
Mexikos Behörden ist es auf regionaler und nationaler Ebene in den letzten Jahrzehnten nicht gelungen, die Lebensbedingungen und die Sicherheit der Menschen zu verbessern. Also treffen die Lieder auf einen fruchtbaren Boden, schon aufgrund der puren Not in der Bevölkerung. Die Jugendlichen finden sie cool und viele Eltern offenbar auch. Sie zeigen, wie groß der Einfluss des organisierten Verbrechens in Mexiko heute ist, in allen Bereichen der Gesellschaft.

* Elfenbeinküste: Die Gier nach Kakao
Angesichts explodierender Kakao-Preise auf dem Weltmarkt nimmt der Schmuggel aus der Elfenbeinküste zu.
Die Preise für den Kakao auf dem Weltmarkt sind explodiert. Schon in den Nachbarländern der Elfenbeinküste, in Liberia und Guinea wird das Kilo Kakao drei- bis fünfmal so teuer angekauft wie im Erzeugerland. Viele Schmuggler ignorieren deshalb das Risiko, ins Gefängnis zu kommen. Sie wollen sich das illegale Geschäft mit dem Kakao nicht entgehen lassen. Mit Motorrädern, Lastwagen, Pirogen oder zu Fuß schleppen sie die Säcke mit Kakaobohnen über die Grenze, denn diese verläuft über Hunderte von Kilometern ohne jegliche Kontrolle.
Unser Reporterteam durfte mit der Armee der Elfenbeinküste drehen, die trotz Mangel an Männern und Mitteln, das kostbare rot-violette Gold ihres Landes, den Kakao, nicht über die Grenze entwischen lassen will. Sie kämpfen auch für die kleinen Kakaobauern, die in einer der reichsten Regionen der Elfenbeinküste seit Jahrzehnten im Elend leben. Sie fürchten, dass ihr Lebensstandard noch weiter sinken wird und fühlen sich als die eigentlichen Verlierer im Geschäft mit der Gier nach dem Kakao.

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