Eine nur schwer fassbare Wasserwelt erstreckt sich wie ein Labyrinth aus unzähligen Kanälen, Sümpfen und Seen am Rande Europas. Wilde Büffel und hirtenlose Rinder durchstreifen das rumänische Donaudelta. Auf einer maritimen Sandbank wachsen Lianen im Letea-Dschungel, den zahlreiche Vögel und Wildpferde beleben. Noch heute liegen im Feuchtgebiet des Donaudeltas zwischen Kulturland und Steppe, lange Lagunen mit schwimmenden Inseln aus Schilf. Sie machen das Donaudelta zum größten Schilfrohrgebiet, wie es kein zweites in Europa gibt. Die Haltung von Vieh wird in den für die Landwirtschaft und Viehzucht ausgewiesenen Wirtschaftszonen des UNESCO Weltkulturerbes immer häufiger betrieben. Gerade im westlichen Teil, wo im 40-jährigen Kommunismus Gebiete trockengelegt wurden, wird auch heute noch intensive Landwirtschaft betrieben. Unter strengen Regeln des Naturschutzes wächst hier an der Grenze zur Ukraine ökologisches Getreide und Sonnenblumen. Zum Ausgleich werden hier Projekte realisiert, die eine Renaturierung vorantreiben und das Umdenken hin zu nachhaltigen und naturverträglichen Wirtschaftsweisen wächst. Durch Überfischung und Veränderungen im Wasserhaushalt wäre der Stör fast vollständig aus dem Delta verschwunden. Bei der Reusenfischerei gehen die Fischer ganz besonders achtsam vor, wenn sie ihre Netze auslegen und sie mehrere Tage im Wasser liegen lassen und ausgewählte Fische wieder zurück in die Freiheit lassen. Eine schwierige Balance zwischen Ökonomie, Ökologie und Biodiversität. Das Leben im Donaudelta stellt nicht nur für Fischer eine Herausforderung dar, auch in der Landwirtschaft ist der Schutz des biologischen Gleichgewichts schwierig.
Der Gegensatz der landwirtschaftlichen Ambitionen, die einst an das Donaudelta gestellt wurden und die wachsende Motivation für eine nachhaltige Zukunft einzustehen, zeichnen die Kulturlandschaft des Biosphärenreservats. Die Landwirte meistern im rumänischen Donaudelta die strengsten Auflagen und schützen die Natur.
in Outlook/iCal importieren