Der letzte Sommer der DDR Aufbruch und Anarchie

Do, 14.11.  |  20:15-20:55  |  ARTE
Untertitel/VT Zweikanalton  Kultur, 2024
9. November 1989: Die Berliner Mauer fällt, die DDR ist am Ende und Gesetze sind quasi außer Kraft. Millionen DDR-Bürger, bisher staatlich gegängelt und überwacht, nutzen im letzten Sommer der DDR die Gunst der Stunde und schaffen sich Räume, die kaum Regeln kennen. Die DDR existiert zwar weiter, doch hat sie jede Legitimation verloren. Dem einst allmächtigen Staat tanzen die Menschen buchstäblich auf dem Kopf herum: Sie besetzen Häuser, gründen illegale Clubs und machen Techno zum Sound der Wende. Dieser Sommer verspricht grenzenlose Freiheiten und lässt doch viele enttäuscht zurück.

Am 9. November 1989 öffnet sich Knall auf Fall die deutsch-deutsche Grenze. Mauern und Stacheldraht werden über Nacht durchlässig. Die DDR existiert zwar weiter, doch hat sie jede Legitimation verloren. Dem einst allmächtigen Staat tanzen die Menschen buchstäblich auf dem Kopf herum: Sie besetzen Häuser, gründen illegale Clubs und machen Techno zum Sound der Wende. Vor allem die Jugend schüttelt Indoktrination und Bevormundung ab und testet Grenzen aus - oft fernab der Legalität. Die einst allmächtige SED wird zur Lachnummer, die Staatssicherheitsbehörden werden gestürmt, die staatlichen Autoritäten verkommen zu Witzfiguren.

Die DDR, ein Land im Zustand der Anarchie, mit euphorischen und gleichermaßen gutgläubigen Bürgerinnen und Bürgern - ein idealer Zustand für kriminelle und windige Geschäftemacher, die den Reibach ihres Lebens machen. Weil sich viele DDR-Bürger nun endlich ihren Traum vom West-Auto erfüllen können, werden ihnen Schrottkarren völlig überteuert angedreht; Versicherungsvertreter verkaufen unnötige Policen und zocken ebenso ab wie Autohändler aus dem Westen. 

Der letzte Sommer der DDR verspricht den Menschen in der DDR grenzenlose Freiheiten und lässt doch viele bitter enttäuscht zurück.

Regie: Nina Rothermundt

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