Die gefährlichsten Schulwege der Welt Peru

Do, 14.11.  |  20:15-21:00  |  ARD-alpha
Untertitel/VT Stereo  2013
Vidal lebt auf den schwimmenden Inseln im Titicacasee, der sich in rund 4.000 Metern Höhe über dem Meeresspiegel auf etwa 8.300 Quadratkilometer ausbreitet. Er ist der größte Hochlandsee der Erde und der größte See Südamerikas. Die Schule liegt mitten im See. Unter der sengenden Sonne überqueren der Junge und seine Mitschüler das Wasser in Schilfbooten, die häufig auch noch selbst gebaut sind. Die Kinder organisieren sich in Gruppen und trotzen der Müdigkeit und den Widrigkeiten der Überfahrt.

Das Wasser glitzert im Morgenlicht des Titicacasees in Peru. Mit der erwachenden Sonne stehen der elfjährige Vidal und seine Familie auf. Seine Mutter bereitet das Frühstück vor. Gegessen und gekocht wird im Freien - auf einer Schilfinsel. Auf diesen kleinen Inseln findet das Leben auf dem Titicacasee in fast 4.000 Meter Höhe in Peru statt. Hier leben 50 Uru-Familien auf riesigen Feldern aus Totora-Schilf, eine Dorfgemeinschaft auf schwimmenden Schilfinseln.

Auch die Schule befindet sich auf einer Insel mitten im Titicacasee, die nur mit dem Boot zu erreichen ist. Täglich setzen sich die Kinder des Titicacasees den Strapazen des Gewässers und der aggressiven Sonnenstrahlung aus. Mit kleinen Ruderbooten oder selbst gebauten Schilfkanus begeben sie sich jeden Tag auf die schier endlosen Weiten des Sees. Wer hier ins zwölf Grad Celsius kalte Wasser fällt und nicht schwimmen kann, ertrinkt. Daher sind die Eltern der Uru-Kinder ständig besorgt, wenn die Kleinen mit ihren Booten losrudern. Der Titicacasee ist durch seine enorme Größe und Lage unberechenbar. Eine schnelle Wetteränderung kann für Vidal und die anderen Kinder eine große Bedrohung darstellen, Wind und Wellen können die kleinen Boote schnell zum Kentern bringen. Doch die Schüler kämpfen täglich dagegen an - und oft genießen sie auch die spektakuläre Ruhe auf dem größten Gebirgssee der Welt. Viele der Schüler fahren gemeinsam zur Schule. Sie bilden Fahrgemeinschaften und übernehmen schon früh die Verantwortung für die Kleinsten, die noch nicht schwimmen können. Die Fahrt über den mehr als 8.000 Quadratkilometer großen See bringt die Kinder an die Grenze ihrer körperlichen Kraft - oft sind sie völlig erschöpft, wenn sie auf der Schulinsel ankommen.

Regisseurin Kim Rigauer war für diesen einzigartigen Film zusammen mit den Kindern und ihren Eltern auf dem riesigen See unterwegs.

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