Schwarz und deutsch Die Geschichte der Afrodeutschen

Do, 14.11.  |  23:00-23:45  |  HR
Untertitel/VT Stereo 
"Ich bin in Deutschland geboren. Deutsch ist meine Muttersprache. Ich war in meinem Leben nur einmal auf dem afrikanischen Kontinent - als Pauschalurlauber", sagt der Jenaer Student Konrad Erben (31). Dennoch unterstellen ihm viele, dass er kein Deutscher sei. Nur weil er Schwarz ist. Schwarz und deutsch sein - das geht für viele noch immer nicht zusammen.
In "Schwarz und deutsch" erzählen Frauen und Männer aus vier Generationen ihre bewegenden, aufrüttelnden, stolzen Geschichten. Der Film verbindet sie zu einer Geschichte von Rassismus, Überleben und Selbstbehauptung.

„Ich bin in Deutschland geboren. Deutsch ist meine Muttersprache. Ich war in meinem Leben nur einmal auf dem afrikanischen Kontinent - als Pauschalurlauber“, sagt der Jenaer Student Konrad Erben (31). Dennoch unterstellen ihm viele, dass er kein Deutscher sei. Nur weil er Schwarz ist. Schwarz und deutsch sein – das geht für viele noch immer nicht zusammen.

Doch Afrodeutsche leben bereits seit vielen Generationen in Deutschland, Hunderte kamen bereits im Kaiserreich aus den damaligen Kolonien. Als Darsteller der sogenannten „Völkerschauen“ oder, um eine Ausbildung zu machen.

„Meine Familie lebt bereits in der 5. Generation in Deutschland“, sagt die Berlinerin Abenaa Adomako (59) stolz. Ihr Urgroßvater Mandenga Diek war der erste Afrikaner, der 1896 die deutsche Staatsbürgerschaft bekam. Er setzte sich als erfolgreicher Kaufmann mit dem „Afrikanischen Hilfsverein“ für die Rechte Schwarzer Bürger ein: der Beginn der Schwarzen Community in Deutschland.

Einige Schwarze, auch Abenaas Großvater, überlebten in der NS-Zeit, weil sie für Propagandafilme missbraucht wurden. Sie spielten an der Seite von Hans Albers oder Heinz Rühmann in „Münchhausen“ oder „Quax in Afrika“. Doch viele wurden zwangssterilisiert und kamen in KZs oder Fremdenlager.

Nach dem Zweiten Weltkrieg trafen in der BRD schwarze US-Soldaten auf deutsche Fräuleins, deren Kinder, die „Brown Babies“, wurden zur Adoption in die USA freigegeben oder im Alltag rassistisch ausgegrenzt. Erwin Kostedde (74), erster Schwarzer Fußball-Nationalspieler, erzählt in diesem Film davon. In den 1990er Jahren saß er monatelang wegen eines ihm vorgeworfenen Raubüberfalls in U-Haft - er wurde freigesprochen. Der Verdacht des „racial profiling“ besteht bis heute.

Auch Abenaas Tochter Antonia (22) berichtet von ihrer Schulzeit: „Es gab viele traumatische Situationen, zum Beispiel den Gebrauch des N-Worts“, gegen den sie sich erfolgreich mit Mitschüler*innen gewehrt hat.

In „Schwarz und deutsch“ erzählen Frauen und Männer aus vier Generationen ihre bewegenden, aufrüttelnden, stolzen Geschichten. Der Film verbindet sie zu einer Geschichte von Rassismus, Überleben und Selbstbehauptung.

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