Im Bauch von Lissabon Der Mercado da Ribeira

So, 24.11.  |  11:25-12:10  |  ARTE
Untertitel/VT Zweikanalton  2017
Eine überwältigende Auswahl im Bauch Lissabons: Tintenfisch, Limonen, Ananas, Mango, Paprika und Kohl. Der Mercado da Ribeira ist der wichtigste Markt der portugiesischen Hauptstadt. Hier werden mediterrane Produkte, Fisch aus dem Atlantik und Früchte von den portugiesischen Inseln angeboten. Das Mikroklima der verschiedenen Regionen, die den Markt beliefern, differiert stark voneinander und bietet damit eine große Diversität an Produkten. Doch der Stockfisch, die traditionelle Speise Portugals, wird aus Nordeuropa importiert. Der Mercado da Ribeira als kulinarischer Reise- und Pilgerort.

Der süße Duft von Cremetörtchen vermischt sich mit dem von reifen Zitronen, Knoblauch und Stockfisch. Lissabons Mercado da Ribeira lädt dazu ein, die Regionen, aus denen seine Produkte kommen, zu besuchen. Schon seit dem Jahr 1882 zieht er seine Kunden an. Mit der Renovierung 2014 wurde die Markthalle um einen Gourmet-Bereich erweitert, in dem nun die besten Köche der Stadt Speisen zubereiten.

Im Ribeira-Markt bestimmen die Frauen das Geschehen. Rosa ist eine der bekanntesten Peixeiras. Ihr frischer Tintenfisch stammt aus dem nur 20 Minuten entfernten Dörfchen Cascais, wo sich der Fischer Manuel Teles Ferreira auf den Tintenfischfang spezialisierte. Nach dem Ende der industriellen Fischerei konnte er so mit seiner Arbeit am Ort überleben. Der Fisch, den die aufstrebende Köchin Marlene Vieira verarbeitet, kommt dagegen aus dem hohen Norden Europas. Sie verrät das Geheimnis ihres Bacalhau, den sie mit verschiedenen regionalen Zutaten variiert.

Die Portugiesen sind die größten Stockfischverbraucher und sollen über tausend Gerichte mit Stockfisch kennen. An der Caparica-Küste gedeiht Kohl mitten im Naturschutzgebiet am Strand, Gewächshäuser sind hier nicht erlaubt. Doch der für Portugal typische Tronchuda gedeiht prächtig. Meist landet das grüne Gemüse klein geschnitten in einer Caldo Verde, dem Nationalgericht der Portugiesen. So auch in Alberto Santos Tasca, einem der typischen Nachbarschaftsrestaurants in Lissabon.

In Mafra sollen die Zitronen besonders saftig sein. Dort pflegt Lucilia Domingos ihre Plantage in liebevoller Kleinarbeit. Die Liste der Verwendung der sauren Früchte ist endlos. In einem der für Lissabon typischen Kioske serviert Tomás Gomes sie zu erfrischenden Drinks. Sein renovierter roter Kiosk steht in Sichtweite des Marktes.

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