Die USA in einem Zug Von New York zum Michigansee
So, 24.11. | 12:45-13:30 | ARD-alpha
Amerika ist zwar als Autoland bekannt, aber man kann es auch mit dem Zug erobern: von New York bis Los Angeles, quer durch den Kontinent, auf den Spuren der Siedler, die sich einst auf ihren Planwagen Richtung Westen aufmachten. Damals war der Treck ständig bedroht von Dürre, Hitze oder Indianerüberfällen. Heute ist das Reisen bequemer geworden, in den Zügen gibt es geräumige Kabinen mit Duschbad.
Der Zug rattert an der Skyline Manhattans vorbei bis zum Mississippi-Delta und New Orleans, dann über die "Elvis-Stadt" Memphis in Tennessee nach Chicago und weiter nach Westen über Dodge City, Albuquerque in New Mexico, zum Grand Canyon und nach Los Angeles, insgesamt 7.500 Kilometer in sechs Tagen. Im Zug bleiben sich die Reisenden nicht lange fremd. Man kommt ins Gespräch, spätestens im Speisewagen, wo man einen Tisch reserviert, oder beim "Absacker" im Gesellschaftswagen. Inzwischen hat die Kabinenstewardess das Bett gemacht und man kann sich gemächlich durch die Nacht schaukeln lassen.
Überall an der Strecke kann der neugierig gewordene Reisende aussteigen und eintauchen in den Mythos des Südens und den Swing von New Orleans, auf den Spuren von Elvis Presley Memphis entdecken oder mit den Nachfahren deutscher Einwanderer das "Brauhaus" in Chicago besuchen, wo es Haxen gibt und Polka getanzt wird. Man kann in den Great Plains riesige Farmen und vorbeiziehende Herden sehen, Wüsten durchqueren, in der sicheren Erwartung, gleich biegen Winnetou und Old Shatterhand um die nächste Ecke, das Naturwunder Grand Canyon bestaunen und schließlich am von Palmen gesäumten Pazifik ankommen.
Es ist eine entspannte, gemütliche Art des Reisens - ohne Staus und Abgase und ohne entnervte Diskussionen mit dem Navigationsgerät. Man lernt die unterschiedlichsten Menschen und Landschaften kennen, riesige Großstädte, weite Ebenen, schroffe Wüsten, hohe Berge, Palmenhaine, das Meer - "die USA in einem Zug" eben.
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