Flee

Do, 14.11.  |  23:50-1:15  |  SF1
Drama, Dänemark/Frankreich/Norwegen/Schweden 2020
Amin kam als unbegleiteter Minderjähriger aus Afghanistan nach Dänemark. Ein Geheimnis, das er seit über 20 Jahren verbirgt, droht das Leben, das er sich zusammen mit seinem Lebensgefährten aufgebaut hat, zu zerstören. Mehrfach preisgekrönter, hoch aktueller Animationsfilm.

Der gebürtige Afghane Amin, 36, lebt als Akademiker in Dänemark. Er ist offen homosexuell und plant eigentlich mit seinem langjährigen Lebensgefährten Kaspar ein Haus zu kaufen. Gleichzeitig hat er ein Angebot für ein Postdoc-Studium in den USA.

Bislang hat er sich stets geweigert, mit irgendjemandem über seine Herkunft zu sprechen. Doch jetzt sieht er sich an einem Wendepunkt und spürt, dass er sich seiner Vergangenheit und seinen Erinnerungen endlich stellen muss. Er entscheidet sich, seine wahre Lebensgeschichte Tobias, einem engen Freund, anzuvertrauen.

Amin ist noch ein Junge, als er mit seiner Mutter und seinem grösseren Bruder aus Afghanistan flüchtet. Zuerst landen sie in Russland, doch sie wollen weiter nach Schweden. Bei der Flucht über die Ostsee werden sie und die anderen Flüchtlinge auf dem Boot von der estnischen Polizei aufgegriffen und in ein trostloses Auffanglager gebracht. Nach sechs Monaten werden ihnen zwei Optionen gegeben: Entweder ewig im Lager bleiben oder zurück nach Moskau. Wieder in Russland entscheidet der Bruder, alles gesparte Geld einem teuren, aber vertrauenswürdigen Schleuser zu bezahlen, um wenigstens einem der Familie die Flucht zu ermöglichen. Amin landet als 16-Jähriger ganz allein in Dänemark, von seiner Familie darf er niemandem erzählen, damit er nicht ausgeschafft wird. Es beginnt seine lebenslange Suche nach Sicherheit und Geborgenheit.

«Flee» ist die wahre Geschichte einer Flucht. Regisseur Jonas Poher Rasmussen, der Amin seit seiner Ankunft in Dänemark kennt, erzählt sie als Animationsfilm, in die er Archivaufnahmen einbaut, die den historischen und politischen Rahmen der Geschichte umreissen. So schafft er ein fulminantes Fresko aus Bildern und Erinnerungen, eine beeindruckende Chronik der Suche nach dem Glück. «Flee» wurde als erste Kino-Produktion überhaupt für einen Oscar als bester internationaler Film und gleichzeitig für je einen Oscar als bester Dokumentarfilm und bester Animationsfilm nominiert und gewann darüber hinaus unzählige weitere Preise.

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