Achtung Immobilienfalle! - Die Tricks der Abzocker
In Immobilien zu investieren, ist eine scheinbar sichere Geldanlage. Weder Zinsschwankungen noch Börsencrashs entwerten das Eigenheim. Trotzdem kann ein Immobilienkauf zu Verlusten führen.
Schrottimmobilien, Untreue bei Hausverwaltungen, Bauträger-Pleiten oder ein Fehler bei der Zwangsversteigerung. Und das ganze Geld ist verloren – ohne eigenes Verschulden. Wie kann das passieren? Und was sind die Tricks der Immobilien-Abzocker?
Seine erste Eigentumswohnung hat sich Friedrich K. schon in den 80er-Jahren gekauft. Jahrzehntelang schien alles gut zu laufen. Er kümmerte sich um seine Wohnung, und die Hausverwaltung machte ihren Job: übernahm die Abrechnung, verwaltete das Geld für die Rücklagen, kümmerte sich um Reparaturen und Instandhaltungsarbeiten am Haus. Friedrich K. engagierte sich sogar als Verwaltungsbeirat, hatte einen guten Draht zum Verwalter. Aber irgendwann fiel ihm auf, hier stimmt was nicht. In den Unterlagen der Hausverwaltung entdeckte er immer mehr Rechnungen von Handwerksarbeiten, die gar nicht notwendig waren und nie von der Eigentümergemeinschaft genehmigt worden waren.
Ein großer Teil der Neubauten in Deutschland wird von einem Bauträger erstellt, der manchmal sogar ganze Wohngebiete erschließt und dann Wohnungen und Häuser zum Verkauf anbietet. Der Bauherr oder die Bauherrin bekommt alles aus einer Hand. Ein sicheres Geschäft, dachte sich auch Andreas M. Bis zu dem Zeitpunkt, als er erfuhr, dass sein Bauträger Insolvenz angemeldet hat und die Raten für den gerade erst bezahlten Bauabschnitt verloren waren: Bauträger-Pleite vor der Fertigstellung. Mehrkosten sind garantiert. Hätte er sich gegen eine Insolvenz absichern können, um nicht in diese Falle zu tappen? Immerhin – mit einer Verzögerung von über zwei Jahren werden Andreas M. und seine Miteigentümerinnen und Miteigentümer in ihre Immobilien einziehen können.
Eine andere Immobilienfalle kann eine Zwangsversteigerung sein. Denn man kauft fast immer die Katze im Sack, weil das Versteigerungsobjekt nur in Ausnahmefällen besichtigt werden kann. Familie Walter aus Brandenburg war vorsichtig, sie ersteigerte nur ein Grundstück, das sie besichtigen konnte. Und auch sonst haben sie eigentlich alles richtig gemacht. Sie haben das Grundstück bezahlt, ein Haus darauf gebaut und sind eingezogen.
Und dann stellt sich heraus: Wegen eines Behörden-Fehlers steht ihr Haus nun auf einem Grundstück, das ihnen laut Rechtsprechung gar nicht gehört. Seit Jahren leben sie nun in Ungewissheit: Müssen sie abreißen oder ausziehen? "Wir haben keinen Fehler gemacht, aber befinden uns mitten in einem irrsinnigen Verfahren, das mich am Rechtsstaat zweifeln lässt", beschreibt Kristin Walter ihre Situation.
"Schrottimmobilien kaufen – das passiert mir doch nicht", dachte sich auch Friedrich Winter. Und doch ist es passiert. Er kaufte gleich zwei stark überteuerte Eigentumswohnungen in Solingen. Er glaubte dem gewieften Immobilienvermittler, dass er für seine Immobilien nicht viel zahlen müsse. Der erzählte ihm, die Finanzierung trage sich über die Miete wie von selbst. Was der Vermittler verschwiegen hat: Die Wohnung ist in einem miserablen Zustand und bei Weitem nicht das Geld wert, was der Käufer gezahlt hat.
Dahinter steckt eine ausgeklügelte Masche, bei der die Abzocker gekonnt psychologische Tricks anwenden. Das Nachsehen hat der Käufer, der auf einem Schuldenberg sitzt und mit einer viel zu hohen monatlichen Belastung zu kämpfen hat.
Die ZDFinfo-Doku "Achtung Immobilienfalle!" zeigt unterschiedliche Fälle, in denen Menschen durch einen Immobilienkauf viel Geld verloren haben, manchmal sogar so viel, dass deren Existenz gefährdet ist.
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