Spaniens wilder Süden Rückkehrer
Do, 28.11. | 19:15-20:00 | Phoenix
Tiere, die sich in einem Lebensraum über Jahrtausende gegen andere Arten behaupten müssen, werden oft zu Nahrungsspezialisten. Kommt es zu dramatischen Veränderungen in der Umwelt, sind solche Spezialisten oft nicht in der Lage, sich umzustellen.
Das gilt auch für die seltenste Raubkatzenart der Welt: den Iberischen Luchs, auch Pardelluchs genannt. Doch in Spanien findet mittlerweile ein Sinneswandel statt - man ist sich bewusst, dass diese vom Aussterben bedrohten Arten für immer von der Erde verschwinden, wenn nichts zu ihrem Schutz geschieht.
Die Beute des Iberischen Luchses besteht bis zu 90 Prozent aus Wildkaninchen. Anfang des letzten Jahrhunderts bevölkerten noch mehr als 5.000 Luchse die Iberische Halbinsel. Dann kamen, zusätzlich zum rücksichtslosen Jagd- und Siedlungsverhalten des Menschen, zwei verschiedene Seuchen über das Land, die fast die gesamte Kaninchenpopulation Spaniens dahinrafften. Zur Jahrtausendwende waren gerade einmal einhundert Luchse übrig.
Den Spanischen Kaiseradler hat ein ähnliches Schicksal ereilt. Heute gibt es gerade noch 250 Paare des majestätischen Greifvogels mit einer Flügelspannweite von über zwei Metern. Der Bartgeier war in Südspanien schon komplett ausgestorben, Hauptursache dafür ist das illegale, aber immer noch weit verbreitete Auslegen von Giftködern gegen verwilderte Hunde und Katzen oder Füchse und Ratten. Frisst der Nahrungsspezialist Knochen derart verendeter Tiere, stirbt er selbst daran. Nun wird er in einem aufwendigen Projekt mühsam wieder angesiedelt.
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