Sternstunde Musik Klaus Huber am Werk

Di, 26.11.  |  12:55-13:55  |  SFinfo
Kultur, Deutschland 2009
Der vor 100 Jahren geborene Klaus Huber gilt als einer der wichtigsten Schweizer Komponisten. Unter anderem wurde ihm der Ernst von Siemens-Musikpreis verliehen, der auch als Nobelpreis der Musik gilt. Der Film begleitet ihn bei der Aufnahme seines Werks «Die Seele muss vom Reittier steigen».

Klaus Huber wurde am 30. November 1924 in Bern geboren. 1959 gelang ihm mit seiner Kammerkantate «Des Engels Anredung an die Seele» bei den Weltmusiktagen in Rom der internationale Durchbruch. In Hubers Œuvre, das auch drei Opern umfasst, verbindet sich neue Musiksprache mit den Kontrapunkt-Techniken der Alten Musik. Er betonte stets, dass ihn das reine Materialdenken der Avantgarde unzureichend dünke, vielmehr ging es ihm auch um Transzendenz: einerseits um eine geistliche Musik, anderseits aber auch um ein humanes und politisches Engagement. Verunsichert durch den Golfkrieg 1992 löste er sich zudem vom eurozentrischen Musikdenken und suchte nach der arabischen Kultur jenseits des Fundamentalismus und den verschütteten historischen Gemeinsamkeiten von europäischer und orientalischer Kultur. In diesem Kontext steht sein Kammerkonzert «... die Seele muss vom Reittier steigen und geh'n auf ihren Seidenfüssen ...» für Violoncello solo, dem Saiteninstrument Baryton solo, Kontratenor und 37 Instrumentalisten, das einen Text des palästinensischen Dichters Mahmoud Darwish verarbeitet.

Der Film von Barbara Eckle begleitet Klaus Huber bei den Proben und Aufnahmen des Werks. Er zeigt nicht nur die Arbeit des Komponisten, sondern porträtiert das Phänomen Klaus Huber im Umfeld seiner Familie – Teil des Projektes ist auch eine Tochter und ein Enkel – und Kollegen, die sich Hubers Botschaft mit aller Überzeugung verschreiben und ihm auf seinen ungewöhnlichen Wegen zu folgen verstehen.

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