Lanzarote Wie aus einer anderen Welt

Mo, 09.12.  |  10:50-12:10  |  ARTE
Untertitel/VT Zweikanalton  Ratgeber, 2022
Vor der afrikanischen Küste mitten im Atlantik wüteten über Jahrmillionen Unterwasservulkane und schütteten einen Vulkanarchipel auf: die Kanarischen Inseln. Vulkanlandschaften, Wüsten, Wälder und tiefe Täler - jede der sieben Inseln hat ihr eigenes Gesicht. Hier wachsen Pflanzen und leben Tiere, die es sonst nirgendwo gibt. Viele nennen die Vulkaninseln das „Galapagos Europas“. Lanzarote, die nördlichste Insel des Kanarenarchipels, erscheint wie ein fremder Planet. Die Silhouetten der schroffen Vulkanberge, die schwarzen Lavafelder und das besondere Licht lassen die Insel wie ein surreales Kunstwerk erscheinen.

Lanzarote ist aus den Tiefen des Atlantiks vor Millionen Jahren aus mehreren Vulkaneruptionsphasen entstanden - die letzte erst vor 200 Jahren. Die Ausbrüche hinterlassen eine karge Mondlandschaft aus schroffen Vulkanbergen und schwarzen Lavafeldern. Dem Menschen begegnet die Natur der Insel wie ein kohärentes Kunstwerk. Es ist ein Ort, der wie aus einer anderen Welt zu sein scheint.

Mit Beständigkeit haben die Bewohner über viele Generationen hinweg die Landschaft der Insel geprägt. Salzbauer Jose Medina Caraballo ist einer der letzten Salineros auf den Kanaren. Die Salzgärten, in denen er Tag für Tag seine Arbeit verrichtet, geben der Küste im Süden von Lanzarote ein fremdes, bizarres Aussehen. Salzaffine Algen färben die rechteckigen Flächen gleich einem riesigen Puderkasten.

In der flachen Ebene des benachbarten Weinanbaugebiets La Geria bestellt die Familie von Ascensión Robayna ihre Felder. Es ist geprägt von trichterförmigen Gruben. Darin wachsen die Reben auf fruchtbaren Aschebrocken, den sogenannte Lapilli. Sie stammen vom letzten großen Ausbruch im Jahr 1730. In jedem Trichter wächst nur eine einzelne Weinrebe. Alle Arbeiten müssen mit der Hand gemacht werden. Es ist die perfekte Symbiose von Mensch und Natur.

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen erforschen die Energie der Hitze der Vulkane inmitten des Timanfaya-Nationalparks. Es ist eine Suche nach dem größeren Nutzen einer riesigen Magmablase nur wenige Hundert Meter direkt unter der Erdoberfläche.
Sie alle haben es verstanden, dieses harte Land zu kultivieren, seine Schönheit zu zeigen und die Natur zu bewahren.

146 Naturschutzgebiete, davon vier Nationalparks, sieben UNESCO-Biosphärenreservate und Europas erstes Walschutzgebiet. Trotz der geringen Fläche findet man auf den Kanarischen Inseln zahlreiche Mikroklimazonen von Wüsten über Subtropen bis zu Hochgebirgen. Obwohl der Archipel auf demselben Längengrad liegt wie die Sahara, die größte Wüste der Erde, herrscht auf den Kanaren ewiger Frühling. Viele bedrohte Tierarten sind auf den Inseln zu Hause. Die fünfteilige Dokureihe zeigt einzigartige Naturräume und spürt der Entstehung des Vulkanarchipels nach.

Regie:
Wolf Truchsess
Hannah Altschuk

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