Geschichte schreiben Die Geschichte verschafft sich Gehör
Di, 10.12. | 3:10-3:30 | ARTE
Kultur, 2020
Die Geschichte des Mikrofons ist die Geschichte eines Verschwindens. Geboren wird es ganz unspektakulär Ende des 19. Jahrhunderts und dient zum Telefonieren mit entfernten Freunden, ohne Verstärker oder Lautsprecher. Die tauchen erst im 20. Jahrhundert auf. In unseren Smartphones und Videokamera ist das Mikro so klein, dass man es nicht mal mehr sieht.
Dabei löste das Mikrofon anfangs einen regelrechten Schock aus, als es nach dem Ersten Weltkrieg auf Theater- und Konzertbühnen oder bei politischen Versammlungen auftauchte. Es ist eine sensationelle neue Errungenschaft, denn zuvor mussten Redner möglichst nah bei ihren Zuhörern stehen. Wollten Politiker auf großen Plätzen im Freien sprechen, erforderte das logischerweise eine entsprechende Technik, damit die Stimme auch aus einiger Entfernung zu hören war.
Mikrofon und Massenkommunikation sind untrennbar verbunden: Wer gehört werden will, ergreift mit dem Handmikro öffentlich das Wort. So erzählt die Geschichte des Mikrofons im 20. Jahrhundert einiges über die Demokratisierung des gesprochenen Wortes.
Regie: Adrien Genoudet
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