Erlebnis Erde: Natur am Königssee Deutschland 2020
So, 08.12. | 16:15-17:00 | WDR
Ratgeber, 2020
Im äußersten Südosten Deutschlands erhebt sich der Watzmann als höchster Gipfel der Berchtesgadener Alpen. Zu seinen Füßen liegt der Königssee; der bayerische Fjord, in dem sich die steilen Bergflanken nahtlos in die Tiefe fortsetzen. Kalt und klar liegt er da, eingebettet in eine blauweiße Bilderbuchlandschaft. Der fast 200 Meter tiefe Königssee liegt in einem geologisch sehr alten Grabenbruch. Er hat mehr als 500 Mio. Kubikmeter Inhalt – in Trinkwasserqualität. Der sieben Kilometer lange „Bayerische Fjord“ hat viele kleine Zuflüsse. Manche kommen mitten aus dem Fels gesprungen. Je nachdem, zu welcher Jahreszeit man den Königssee und die umliegenden Berge besucht, trifft man auf ganz unterschiedliche Bewohner.
Artenvielfalt am Königssee: Alpentiere wie der Steinadler leben hier. Ausgerottet war der König der Lüfte in den Bayerischen Alpen, heute gibt es wieder fast 50 Brutpaare. Einige von ihnen haben ihr Revier in den Steilwänden um den Königssee. Dass der Steinbock zur angestammten Tierwelt der Berge um den Königssee gehört, wurde lange bezweifelt. Bis Knochenfunde vor wenigen Jahren bewiesen, dass er hier seit jeher heimisch war.
Heute durchstreifen etwa 200 Steinböcke die Gipfel um den Königssee. Der Alpensalamander ist der Liebhaber miserablen Wetters schlechthin. Er kommt meist erst spät in der Nacht aus seinem Versteck, weil dann die Luftfeuchtigkeit besonders hoch ist. Nur bei Regen und dichtem Nebel geht er auch tagsüber auf Wanderschaft.
Die größte heimische Orchidee, die versteckt in den Wäldern am Königssee wächst, hat Riesenblüten, bietet aber keinen Nektar. Die Frauenschuh-Orchidee gedeiht hier so prächtig, weil in den Wäldern am Königssee Bedingungen herrschen wie in einem Urwald. Alles dreht sich ums Licht. Die steilen Bergflanken und der felsige Boden haben zur Folge, dass der Wald offen und von Sonnenlicht durchflutet ist. Die Bäume stehen locker verstreut beieinander, dazwischen jede Menge Totholz. In solch lichten Wäldern herrscht Artenvielfalt.
Regie: Jan Haft
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