Fischesterben Oder Ursache immer noch unklar

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Dietmar Woidke (SPD), der Ministerpräsident von Brandenburg, der brandenburgische Umweltminister Axel Vogel (Bündnis 90/Die Grünen) und Landrat Gernot Schmidt (SPD) auf der gemeinsamen Pressekonferenz über das Fischesterben an der Oder am 15.08.22

Tonnenweise tote Fische an der Oder

Die Ursache für das massenhafte Fischesterben an der Oder, sowohl an der deutschen als auch an der polnischen Grenze, bleibt weiterhin ungeklärt. Immer wieder bergen Einsatzkräfte und freiwillige Helfer große Mengen an toten Fischen aus dem Grenzfluss. Nach polnischen Angaben seien bislang keine toxischen Substanzen entdeckt worden. Verendete Fische seien auf Quecksilber und andere Schwermetalle untersucht worden. Weitere Laboruntersuchungen sollen die Fische auf andere schädliche Stoffe prüfen, wie zum Beispiel Pestizide.

Starke Kritik wegen fehlender Informationen

Bisher sei ein erhöhter Sauerstoffgehalt in der Oder festgestellt worden. Geprüft wird auch, ob ein erhöhter Salzgehalt Grund für das Sterben der Fische sein kann. Beide Länder wollen nun gemeinsam das Fischesterben aufklären, nachdem in den vergangenen Tagen eine unzureichende Kommunikation in der polnischen Regierung stark kritisiert wurde. Die Informationsketten sollen aus diesem Grund verbessert werden. Grund für die Kritik ist, dass die deutsche Seite zunächst nur von Anglern über das Sterben der Fische informiert worden war. Doch auch innerhalb Polens wurden Informationen nicht weitergegeben.

Polen und Deutschland wollen gemeinsam arbeiten

Die Regierungen beider Länder legen Wert darauf, die Umweltkatastrophe so schnell wie möglich zu minimieren und den Schaden zu begrenzen. Dazu zählt der Schutz der Bevölkerung und die Identifizierung des Verursachens. Die Politiker:innen setzen auf gemeinsames, lösungsorientiertes Handeln. Polen hat zur Aufklärung der Katastrophe, dessen lang- und mittelfristige Auswirkungen noch nicht absehbar sind, eine Belohnung von mehr als 200.000 Euro ausgesetzt. Im Raum steht der Verdacht, dass chemische Abfälle in die Oder gekippt worden sind. Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Bündnis 90/Die Grünen) ist der Meinung, dass es sich nicht nur um eine Umweltkatastrophe handelt, sondern dass das Fischesterben mehrere Gründe hat, wie beispielsweise die Dürre einhergehend mit der geringen Wasserführung, was zur einer Schädigung des Ökosystems geführt hat.

Auch Deutschland sehr besorgt über Situation

Mittlerweile sind auch die Menschen an der Ostsee besorgt, jedoch wurde im deutschen Teil des Stettiner Haffs noch kein Fischkadaver entdeckt. Die Oder mündet in das Haff, das zu zwei Dritteln zu Polen gehört. Politiker Dietmar Woidke (SPD) kritisiert ebenfalls die spärrlichen Informationen, die Deutschland aus Polen erreicht haben. Seitdem herrsche in Deutschland Alarmstimmung. Auf keinen Fall sollen Bürger:innen das Oder-Wasser berühren. Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) sprach bereits am Sonntag, den 14. August 2022, von einem riesigen Vertrauensverlust. Wann man mit den Laborergebnissen rechnen kann, ist noch unklar. Laut Vogel kann dies mehrere Tage dauern.

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