William Shakespeare Des Königs Diener

So, 22.12.  |  16:00-16:55  |  ARTE
Untertitel/VT Zweikanalton  Kultur, 2024
1603 stirbt Elisabeth I. und Jakob I. besteigt den Thron. Wird der neue Herrscher das Theater ebenso fördern wie seine Vorgängerin? Mit einem Federstrich könnte Jakob Shakespeare die Existenzgrundlage entziehen. Aber unversehens avanciert William zum Mitglied der Schauspiel-Kompanie des Königs. Wird er Jakobs Wunsch nachkommen, auf der Bühne Propaganda für den neuen Herrscher zu machen?

1603 stirbt Königin Elisabeth I. William Shakespeare ist fast 40 Jahre alt. Seit fast zwei Jahrzehnten lebt er in London, ist nahezu am Ende seiner Karriere angelangt und nach damaligen Maßstäben Millionär. Seine Familie in Stratford sieht er nur noch selten. In seiner Heimatstadt bewohnen seine Frau und seine Töchter eines der größten und schönsten Häuser. Lange Jahre genießt Shakespeare die Gunst und das Mäzenatentum Elisabeths. In dieser streng hierarchischen Gesellschaft, in der ein König weit mehr Macht und Einfluss hat, als wir uns heute vorstellen können, birgt ein Thronwechsel unabsehbare Gefahren - gerade für das Theater in London. Wird Jakob I. von England Elisabeths Leidenschaft für das Theater teilen?

Der Stuart könnte mit einem Federstrich alle Theater schließen. Jedenfalls verbietet der fromme Protestant aus dem fernen Schottland als Erstes Aufführungen an Sonntagen. Leider lässt sich am Sonntag das meiste Geld verdienen. Für Shakespeare ist es eine große Erleichterung, als im Globe Theatre ein Brief eintrifft, der ihre Truppe zur königlichen Schauspieltruppe erklärt. William schreibt nun für „The King’s Men“ und trägt die Livree des Königs.

Diese „Beförderung“, die mit Schirmherrschaft und Steuergeldern verbunden ist, hat allerdings ihren Preis. Künftig sollen seine Stücke das Regiment Jakobs dem gemeinen Volk schmackhaft machen. Das Theater ist das einzige Massenmedium der Zeit, entsprechend hoch wird seine Bedeutung für die königliche Propaganda am Hof eingeschätzt. Spielt der berühmte Dramatiker da mit?

Regie: Julian Jones

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