Kolumbus und die wahren Entdecker Amerikas
Sa, 21.12. | 1:30-2:15 | Phoenix
"Terra X" folgt den Spuren von drei außergewöhnlichen Expeditionen, die vor allem eines verbindet: Kolumbus könnte von den Amerikafahrten seiner Vorgänger gewusst und von ihrem Wissen profitiert haben.
500 Jahre vor Kolumbus: Leif Eriksson
Bevor Christoph Kolumbus 1492 zu seiner historischen Reise in die Neue Welt aufbrach, hatte der geniale Navigator bereits einen Großteil der damals bekannten Seewege befahren. Im Februar 1477 reiste er in den hohen Norden nach Thule, das die Forschung heute als Island identifiziert. Hier dürfte er die Sagas der Wikinger kennengelernt und von den Heldentaten Leif Erikssons erfahren haben. 500 Jahre vor Kolumbus hatte Leif bereits amerikanischen Boden betreten und eine Kolonie gegründet, die 50 Jahre Bestand hatte. In Bristol war Kolumbus ein Jahr zuvor gewesen. Hier wird er unvermeidlich von einem walisischen Prinzen namens Madoc erfahren haben, der 1170, also 300 Jahre vor Kolumbus, den Atlantik überquert und im Gebiet des Ohio River eine Burg errichtet haben soll.
Knapp 200 Jahre vor Kolumbus: Abukabari II.
Kolumbus' letzte Reise, bevor er seine Pläne für den Westkurs nach Indien vorlegte, führte ihn entlang der westafrikanischen Küste bis zur Goldküste, dem heutigen Ghana. Dort hörte er höchstwahrscheinlich von der Expedition des Königs Abubakari II., der arabischen Chroniken zufolge 1310, also knapp 200 Jahre vor Kolumbus, mit 2000 Schiffen nach Amerika gesegelt sein soll.
Dass Kolumbus möglicherweise die Entdeckerberichte anderer benutzte, wirft ein neues Licht auf die Entdeckungsgeschichte Amerikas, aber auch auf den Seefahrer selbst. Er fuhr keineswegs naiv ins Ungewisse. Im Unterschied zu seinen Vorgängern läutete er jedoch mit seiner Reise und den folgenden Erkundungen, Eroberungen und Ausbeutungen einen Wendepunkt der Menschheitsgeschichte ein.
in Outlook/iCal importieren