Gedanken für den Tag Friederike Mayröcker und das Skandalon des Todes

Fr, 20.12.  |  6:57-7:00  |  Ö1
Cornelius Hell, Literaturkritiker und Übersetzer, zum 100. Geburtstag von Friederike Mayröcker

Radikal wie wenige andere Schriftstellerinnen und Schriftsteller hat Friederike Mayröcker das Leben zur Literatur gemacht – und ihre Literatur angereichert mit Details und Wahrnehmungen ihres täglichen Lebens. Auch die Träume haben Eingang gefunden in ihr poetisches Universum, das sich aus vielen Einfällen speist, die die Dichterin konsequent auf Zetteln und in Heften notiert hat. Durch eine schier unerschöpfliche Inspiration sind daraus viele Gedichtbände und Prosasammlungen erwachsen."Friederike Mayröcker nennt den, oder einen heiligen Geist die Quelle ihrer Inspiration; es gibt für sie, in ihrer Kunst, etwas, das von außen kommt, und zwar von oben, während ich nicht sicher bin, wo oben ist", hat Ernst Jandl, ihr langjähriger Partner im Leben und in der Literatur, einmal geschrieben. Daran anschließend sagte Friederike Mayröcker in einem Gespräch: „Ich glaube daran, dass der Heilige Geist oder ein heiliger Geist mithilft oder mir überhaupt die Einstiegsmöglichkeiten gibt. Wenn ich dann schon im Arbeiten bin, denk ich eigentlich nicht mehr dran, aber der Anfang muss immer von oben kommen sozusagen, das geht nicht anders.“

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