In Concert Das österreichische Almquartett im deutschen Rudolstadt
Fr, 20.12. | 14:05-15:30 | Ö1
Zwischen 1955 und 1989 fand im Thüringischen Rudolstadt das „Fest des deutschen Volkstanzes“ bzw. das „Tanzfest der DDR“ statt, durchaus auch im Bestreben, mit traditioneller deutscher Volksmusik ein Gegengewicht zum internationalen Siegeszug US-amerikanischer Popularmusik zu bilden. Nach der Wende aber hat sich in Rudolstadt eines der wichtigsten europäischen Festivals für Folk-, Volks- und Rootsmusik jeglicher Art und aus aller Welt etabliert und dabei bewusst eine thematisch offene Richtung eingeschlagen, die die Kraft des Verbindenden und des wechselseitigen Austauschs sowie die künstlerische Durchlässigkeit von Traditionen in den Vordergrund stellt. Jedes Jahr wird da aufs Neue gezeigt, wie fließend und flüchtig Genregrenzen sind, wie sehr sich unterschiedlichste Musikstile gegenseitig befruchten können, und dass etwa Polka und Punk mehr miteinander zu tun haben, als man auf den ersten Blick glauben möchte. Seit 2019 bietet und bildet das Rudolstadt-Festival auch den Rahmen für das Euroradio Folk Festival, für welches europäische Radiostationen Künstlerinnen und Künstler ihrer Wahl entsenden. Wie stark sich auch europäische Volksmusik und Klassik berühren und immer schon wechselseitig geprägt haben, das führte heuer am 5. Juli der Beitrag des ORF, entsandt von der Ö1-Musikredaktion, in Rudolstadt deutlich vor Ohren. Als frisch ins Leben gerufenes Ensemble musizierten da unter dem Namen „Almquartett“ Franziska Fleischanderl am Hackbrett, Simon Wascher an der Drehleier sowie die Geiger Toni Burger und Hermann Haertel mit ebenso viel historischer Fachkenntnis wie volksmusikantischem Geist. Im Repertoire fand sich u. a. Tanzmusik aus der Feder von Komponisten wie Joseph Haydn, Leopold Mozart oder Wolfgang Amadeus Mozart.
in Outlook/iCal importieren