Betrifft: Geschichte Pläne für Linz
Fr, 20.12. | 15:55-16:00 | Ö1
Adolf Hitler hatte große Vorhaben mit seiner „Heimatstadt“ Linz. Linz sollte neben Berlin, Hamburg, München und Nürnberg wirtschaftlich und kulturell zur fünften „Führerstadt“ des Deutschen Reiches ausgebaut werden. Die Planungen für die architektonische Umgestaltung in eine teils monumentale „nationalsozialistische Musterstadt“ begannen umgehend nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Österreich im März 1938. Sie konzentrierten sich vor allem auf den Bereich des Hauptplatzes und der Innenstadt sowie auf die Bebauung der Donauufer. Ein, wohl schon lange gehegter Plan bezog sich auf die Neuerrichtung der zentralen Brücke über die Donau. Mit deren Umsetzung wurde im Juli 1938 begonnen und benannt als „Nibelungenbrücke“ bis zum Jahr 1940 als einer der wenigen Bauten des großspurigen NS-Vorhabens ausgeführt. Beide damals errichteten Brückenkopfgebäude, das Heinrich-Gleißner-Haus und die Nibelungenbrücke erinnern heute an dieses Vorhaben, die Stadt an der Donau um jeden Preis in eine Kulturmetropole umzugestalten. Verwendet wurde auch Granit aus den KZ-Steinbrüchen von Mauthausen und Gusen, der unter menschenverachtenden Bedingungen von den Häftlingen abgebaut werden musste. Ebenso für die Errichtung wurden Zwangsarbeiter eingesetzt. Bis heute gibt es vor Ort keine Information über den nationalsozialistischen Ursprung der Nibelungenbrücke. Ein aktuelles Forschungs- und Ausstellungsprojekt mit Studierenden der Johannes Kepler Universität Linz und der Kunstuniversität Linz will das nun ändern.
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