Spielräume – Nachtausgabe Der Trompeter Woody Shaw
Sa, 21.12. | 0:05-1:00 | Ö1
Der legendäre US-amerikanische Jazzmusiker Woody Shaw war in den 1980er Jahren öfter live in Österreich zu hören. Er war damit auch das erste eindrückliche Live-Erlebnis für den Gestalter dieser „Spielräume – Nachtausgabe“. Shaw spielte damals mitreißenden Straight-Ahead-Jazz, oft mit Latin-Rhythmen und liedhaften, lyrischen Themen, die meist von ihm komponiert waren. Seine melodischen Linien hatten abenteuerliche Intervallsprünge, welche sonst eher bei Pianisten zu hören sind. Woody Shaw war einer der Pioniere dieser für Trompeter sehr herausfordernden Spieltechnik. Sein Instrumentenkollege Randy Brecker sah Shaw als „letzten in einer Reihe von Trompetern, die wirklich etwas Neues in den Trompeten-Jazz eingebracht haben“, er habe: „wirklich eine neue Sprache gefunden“. Wenn die Musiker von Shaws Bands Soli spielten, bewegte sich Woody langsam rhythmisch auf der Bühne und vollführte Tai-Chi-Übungen. Seine Aura auf der Bühne war sozusagen heiß und cool zugleich. Der Sohn eines Gospelsängers hatte in den 1970er Jahren als einer der wenigen prominenten Jazzmusiker nicht auf den elektrischen Jazz umgesattelt. Er präsentierte sich als souveräner und immer frisch klingender Verwalter des akustischen Mainstream-Jazz. Geboren am 24. Dezember 1944, war sein Leben alles andere als ein Weihnachtsfest. Eine über Jahrzehnte dauernde Heroinsucht ließ den Mann aus Laurinburg/North Carolina nur 44 Jahre alt werden. Die Spielräume Nachtausgabe würdigt Woody Shaw, einen „Musician’s musician“, also einen Musiker, der ganz besonders von Fachkolleginnen und anderen Musikern bewundert wird.
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