alpha-retro: Matterhornhütte (1972) Menschen und Meinungen im Hochgebirge

Fr, 07.02.  |  21:30-22:15  |  ARD-alpha
Stereo  Kultur
Ein Film über Menschen und Meinungen im Hochgebirge oder, wie Filmemacher Dieter Ertel selbst sagt, ein neoromantischer Dokumentarfilm über die Sehnsucht des Zivilisationsmenschen nach elementarem Naturerlebnis und Abenteuer. Ertel befragt am Vortag die in der Hütte ankommenden Bergsteiger, bevor sie sich an den Aufstieg wagen. Und er befragt sie, wenn sie zurückkommen: Haben sie es zum Gipfel geschafft? Hat sich erfüllt, was sie sich erwartet, ersehnt hatten? Katastrophen gibt es leider auch.

Der Monte Cervino liegt nicht in Italien sondern in der Schweiz und ist uns Deutschen unter dem Namen Matterhorn bekannt. Das Matterhorn ist sicherlich der berühmteste Berg der Alpen, nicht nur wegen seiner einprägsamen Gestalt sondern auch und gerade wegen seiner Bergsteigergeschichte. Dieser Geschichte nähert sich auch Dieter Ertel in seinem Film über das Matterhorn aus dem Jahr 1972. Er nennt ihn den "Berg der Selbstverwirklichung".

In der Matterhornhütte auf knapp 3300 Metern kommen im Lauf des Nachmittags und Abends die Bergführer mit ihren Kunden an, mit Kunden, die nur ein Ziel haben: Das Matterhorn bezwingen. Dieter Ertel beobachtet und befragt sie vor dem Aufstieg nach ihren Erwartungen und er befragt sie nach ihrer erfolgreichen oder auch nicht erfolgreichen Rückkehr. Das ist spannend und die spontanen Antworten nach der Rückkehr sind sehr ehrlich und teilweise regelrecht beklemmend. Auch der Hubschrauber, der immer wieder über der Hütte kreist, kündet jedes Mal von einer Tragödie, leider von einer meist vermeidbaren Tragödie. Die Kamera zeigt keine Katastrophenbilder, die Erzählungen und Gesichter der Betroffenen sind beeindruckend genug.

Autor: Dieter Ertel

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