alpha-retro: Gondeln, Schafe, Gletscherflöhe (1976) Ein Film aus dem Schnalstal

Fr, 07.02.  |  22:15-23:00  |  ARD-alpha
Stereo  Kultur
Warum hat Otto Guggenbichler 1976 seinen Film über das Schnalstal "Gondeln, Schafe, Gletscherflöhe" genannt? Es sei verraten, dass das etwas mit Stubenmusik zu tun hat und mit dem Bau der Schnalstaler Gletscherbahn, die den Tourismus ankurbeln und auch etwas Wohlstand ins Tal bringen soll. Diese Bahn fährt bis heute auf 3200 Meter Höhe, aber der Wintertourismus hat sich bekanntermaßen verändert. Die Stimme des Sprechers ist der berühmte "Herr Rat" vom Königl.-Bayer. Amtsgericht, Hans Baur.

Das hochgelegene Schnalstal ist ein Seitenteil im Vintschgau, von der Etsch zwischen Tschars und Naturns zweigt es nach Norden ab und reicht bis zum Talschluss in Kurzras. Genau dort baute man in der Mitte der Siebziger Jahre die Schnalstaler Gletscherbahn, die die Ötztaler Alpen von dieser Seite her für den Wintertourismus erschließen sollte. Man wollte endlich ein wenig Wohlstand in dieses einsame Bergbauerntal bringen, in denen die meisten Höfe bis dato keinen Stromanschluss hatten und oft vor allem von der Schafzucht lebten. Der Bau der Bahn gelang, seit damals fahren die Gondeln hinauf zur Grawand auf 3200 Meter, einer Bergspitze im Schnalskamm. Ob mit dieser Bahn aber die Bergbauern, die damals von Guggenbichler als die Stiefkinder Europas bezeichnet wurden, wirklich zu Wohlstand gekommen sind, steht auf einem anderen Blatt. Und ob sich die Gletscherflöhe bis heute erhalten haben, ist auch nicht bekannt, aber Musik gemacht wird in diesem Tal bestimmt bis heute. Die Gletscherflöhe waren damals nämlich eine Volksmusikgruppe, in der Kinder - die "Flöhe" - auf ganz einfachen und im Prinzip uralten Instrumenten herrliche Musik gemacht haben.

Autor: Otto Guggenbichler

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