Tenet

Mo, 27.01.  |  1:15-3:35  |  SF2
Zweikanalton Dolby Digital  Sciencefiction / Fantasy, USA/Grossbritannien 2020

Filmmagier Christopher Nolan ist wieder da: Nachdem er zuletzt mit „Dunkirk“ den Schrecken des Krieges auf den Grund gegangen war, bietet er in „Tenet“ den Zuschauern wieder einen spannenden Mix aus kniffligem Thriller und actionreicher Unterhaltung. Im von Beschränkungen dominierten Kinojahr 2020 war „Tenet“ der einzige internationale Blockbuster, der weltweit in die Kinos gebracht wurde und dort auch gute Zahlen verzeichnen konnte.

Im spektakulären Actionthriller „Tenet“ kämpft sich John David Washington in einer schwindelerregenden Mission rückwärts durch die Zeit, um die Menschheit vor dem Aus zu bewahren. Wie schon in seinen erzählerisch und visuell bahnbrechenden Meisterwerken „Inception“ und „Interstellar“ sprengt Filmemacher Christopher Nolan einmal mehr die physikalischen Gesetzmäßigkeiten, lässt Schüsse aus der Wand zurück in die Pistole fliegen oder ein Autowrack sich selbst entbeulen und weiterfahren, während für alle Beteiligten die Zeit vorwärtsläuft. Für die atemberaubenden Effekte und das Szenenbild ist „Tenet“ nun auch für den Oscar nominiert.

 

Tenet. Bild: Sender / Sky / 2020 Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved
Tenet. Bild: Sender / Sky / 2020 Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved
Ein CIA-Agent traut seinen Augen nicht: Geschosse in Rückwärtsbewegung sind der Vorbote eines Krieges der Zukunft mit der Gegenwart. Erstaunliches Actionspektakel von Christopher Nolan («Oppenheimer») mit John David Washington, Robert Pattinson, Elizabeth Debicki und Kenneth Branagh.

Ein CIA-Agent namens Protagonist (John David Washington) wird bei einem Einsatz in der Oper von Kiew Zeuge, wie ein Einschussloch aus der Wand verschwindet, als ob ein Film rückwärts liefe. Die vermeintliche Sinnestäuschung ist der Vorgeschmack auf einen epischen Kampf: Die Zukunft hat der Vergangenheit den Krieg erklärt.

Protagonist erfährt von einem Verfahren, die Existenz von einzelnen Gegenständen zeitlich umzukehren – sie existieren rückwärts. So kann eine Pistolenkugel einschlagen, bevor sie überhaupt abgefeuert wurde. Diese Umkehr physikalischer Gesetze, rückwärts existierende Objekte und gar Krieger im Rückwärtsgang kommen aus der Zukunft in die Gegenwart, als Rache für unseren Raubbau an zukünftigen Generationen.

Die Jagd nach den Urhebern dieser die Vorstellungskraft übersteigenden Technologie führt Protagonist und seinen Helfer (Robert Pattinson) zum Waffenhändler Sator (Kenneth Branagh). Über dessen wie eine Gefangene gehaltene Ehefrau (Elizabeth Debicki) findet Protagonist Zugang zur Yacht des grössenwahnsinnigen Russen. Schon beim Kennenlernen droht Sator den CIA-Agenten umzubringen.

«Versuchen Sie nicht, es zu verstehen – fühlen Sie es.» Diese Dialogzeile ist so bezeichnend für «Tenet» wie für Christopher Nolans Filmschaffen überhaupt. Dem britischen Filmemacher wird seit seinem ersten, rückwärts erzählten Hit «Memento» im Jahr 2000 vorgeworfen, die erzählerische Struktur seiner oft verrätselten Thriller über alles zu stellen. Tatsächlich, wenn die Actionszenen von «Tenet» vorwärts wie auch rückwärts zugleich ablaufen, könnte einem der Schädel brummen. Besser, man lässt sich von diesem absolut ungewöhnlichen Actionspektakel überwältigen und geniesst es.

Von «Memento» ist derzeit ein Remake in Arbeit. Der für «Oppenheimer» mit zwei Oscars ausgezeichnete Christopher Nolan selber arbeitet derweil an seiner nächsten grossen Kiste, von der noch nicht einmal der Titel bekannt ist. Im für 2026 angekündigte Streifen wird Robert Pattinson wieder mit von der Partie sein und weitere Stars wie Charlize Theron, Matt Damon, Zendaya und Anne Hathaway.

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