NDR Kultur - Das Journal Moderation: Julia Westlake

Mo, 17.02.  |  22:45-23:15  |  NDR
Untertitel/VT Stereo  Kultur
Themen:
* Wahlkampf digital: Wie gefährlich sind die Kampagnen auf
Social Media?
* Mit Kreativität für Demokratie: Die Initiative GoVote
* Euphorie und Protest: Eine neue Oper für Hamburg
* Im Finale der Miss-Germany-Wahl: Die norddeutsche Start-up-Gründerin Lucy Larbi
* Drei Jahre Ukraine-Krieg: Kunstausstellung in Hannover

* Wahlkampf digital: Wie gefährlich sind die Kampagnen auf Social Media?
Sie hängen überall: Wahlplakate für die Bundestagswahl. Alle Parteien haben ihre Kampagnen gestartet, analog wie digital. Seit der Tech-Milliardär Elon Musk mit seiner Social-Media-Plattform X direkten Einfluss auf die US-Wahl ausüben konnte, mischt er auch hier im Wahlkampf mit: "Nur die AFD kann Deutschland retten", postete er. "Ein klarer Fall von populistischer Einflussnahme, die bis nach Deutschland reicht", meint der Medienwissenschaftler Martin Andree. Er warnt schon seit Jahren vor der Übermacht der Big-Tech-Konzerne und stellt klare Forderungen: offene Standards, eine Trennung von Verbreitungsweg und Inhalt, eine 30-prozentige Marktanteilsobergrenze und garantierte Staatsferne. So ließe
sich die Macht der Konzerne eindämmen: "Die Freiheit der Medien wird untergraben. Die Plattformen fressen unsere Demokratie", so Andree. "Es ist Zeit, etwas zu tun."

* Mit Kreativität für Demokratie: die Initiative GoVote
Lange Zeit schien die Demokratie selbstverständlich. Die jüngsten Entwicklungen haben gezeigt: dem ist nicht so. Vielmehr braucht es das Engagement von allen, um die freie, plurale, tolerante Gesellschaft, die nur in einer Demokratie gewährleistet ist, zu erhalten. Eben hier setzt GoVote an, eine zivilgesellschaftliche, überparteiliche Kampagne. Es geht darum, Demokratie auf kreative Weise erlebbar zu machen und Menschen nicht nur zu motivieren, wählen zu gehen, weil jede Stimme zählt. Vielmehr sind alle aufgefordert, auch demokratische Haltung zu zeigen. Über 185 Organisationen, Vereine, Unternehmen, Kultureinrichtungen, Initiativen und Verbände haben sich in Hamburg zusammengeschlossen. Sie
unterstützen unter anderem Aktionen im öffentlichen Raum, die auf spielerische Weise auf den Wert der Demokratie aufmerksam machen wollen – mit künstlerischen
Interventionen, Störmomenten, die bestenfalls zum Mitmachen einladen. Klingt abstrakt? Ist es nicht: "NDR Kultur – Das
Journal" ist bei einem Flashmob dabei, bei dem Orchestermusiker und Ensemblemitglieder der Staatsoper Hamburg gemeinsam mit "The Young ClassX" für die
Demokratie singen und musizieren. Mittendrin: Stardirigent Kent Nagano, der sich ebenso für die Demokratie engagiert,
sowie junge begeisterte Sängerinnen und Sänger, die in diesem Jahr zum ersten Mal wählen dürfen – und selbstverständlich
auch ins Wahllokal gehen werden.

* Euphorie und Protest: eine neue Oper für Hamburg
Ein neues Wahrzeichen soll es werden in Nachbarschaft der Elbphilharmonie: ein neues Opernhaus, das Geschäftsmann Klaus-Michael Kühne seiner Heimatstadt Hamburg spendieren will. Ein Sechser im Lotto für die Freie und Hansestadt? Oder darf hier ein Milliardär seine private Vision verwirklichen? Viele Kulturschaffende sind begeistert, aber es gibt auch Kritik. Braucht Hamburg überhaupt eine neue Oper? Was passiert mit
dem vorhandenen, denkmalgeschützten 1950er-Jahre-Bau? Wird das Geld für dessen Sanierung dann fehlen? Auch Architektur-Studierende der HafenCity-Universität protestieren: Die Oper sei ein Projekt für Eliten, ihre Uni dagegen unterfinanziert. Und dann ist da noch der Streit um den Standort Baakenhöft; der Baakenhafen war in der Kolonialzeit logistische Drehscheibe des Völkermords an den Herero und Nama. Kann die Kühne-Oper trotz aller Bedenken eine Chance für Hamburg werden?

* Im Finale der Miss-Germany-Wahl: die norddeutsche Start-up-Gründerin Lucy Larbi
Es gab über 1000 Bewerberinnen für die diesjährige Wahl zur Miss Germany. Und sie ist unter den letzten neun: die Hamburgerin Lucy Larbi. Mit zwei Jahren kam sie mit ihrem
Vater aus Ghana nach Deutschland, da sie auf einem Auge blind zur Welt gekommen war und in Hamburg operiert werden sollte. Da sie weiterhin behandelt werden musste, zogen schließlich ihre Mutter und ihr Bruder nach. Inzwischen ist Lucy Larbi 35 Jahre alt, arbeitet als selbstständige Unternehmensberaterin und hat selbst das Start-up-Event AiDiA gegründet. Dabei handelt es sich um eine Pla

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