phoenix history Wie "Holocaust" ins Fernsehen kam

Mi, 30.04.  |  2:15-3:45  |  Phoenix
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Nach vierzig Jahren wurde "Holocaust" im Januar 2019 wieder ausgestrahlt. Die Filmemacherin Alice Agneskirchner erzählt die Geschichte dieses Fernseh-Ereignisses, von der Entstehung und den Dreharbeiten über die Ausstrahlung bis zu den Reaktionen in Deutschland. Ein "Making of" der besonderen Art.

1978/79 wird eine US-Serie zum weltweiten TV-Ereignis: "Holocaust". Als sie nach Deutschland kommt und unter Federführung des WDR in den Dritten Programmen der ARD ausgestrahlt wird, löst sie ein ungeahntes Echo aus. Das, was mit dem bis dahin für viele unbekannten Wort 'Holocaust' ausgedrückt wird, trifft Millionen Menschen dort, wo bisher die unfassbaren Schrecken der eigenen und kollektiven Vergangenheit nicht zugelassen worden waren mitten ins Herz.

Die Serie schildert das Schicksal der fiktiven jüdischen Familie Weiss. Diese Familie durchlebt vor den Augen der Fernsehöffentlichkeit exemplarisch das, was Millionen Juden hatten erleiden müssen, bis zum Tod in der Gaskammer. Gleichzeitig begleitet die Serie den "normalen" Deutschen Erik Dorf bei seiner Transformation zum bekennenden und aktiven Nationalsozialisten. Das Grauen der Judenverfolgung wird greifbar, Opfer und Täter bekommen Gesichter.

Die Serie wurde vielfach als "Hollywood"-Produktion bezeichnet produziert wurde sie allerdings von einer New Yorker Firma, und gedreht wurde ausschließlich in Europa, vor allem in Österreich auch im KZ Mauthausen.

Der Regisseur Marvin J. Chomsky, der Produzent Robert Berger, Schauspielerinnen und Schauspieler erinnern sich in der Dokumentation an die besondere, oft beklemmende Atmosphäre der Dreharbeiten. Der ehemalige WDR-Fernsehspielchef Günter Rohrbach, der die Serie nach Deutschland brachte, schildert die ungewöhnlich scharfe Debatte im Vorfeld. Die Reaktionen der Zuschauer übertrafen dann alle Erwartungen, und fast alle, die damals 'Holocaust' gesehen hatten, können sich heute noch daran erinnern, was das mit ihnen gemacht hat.

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