zeit.geschichte Schüsse auf dem Petersplatz - Wer wollte den Papst ermorden?

Fr, 09.05.  |  22:50-23:35  |  ORF III
2015
Am 13. Mai 1981 wurde auf dem Petersplatz in Rom ein Attentat auf Papst Johannes Paul II. verübt, das dieser nur knapp überlebte. Als Täter wurde der Türke Mehmet Ali Agca festgenommen und verurteilt. Bald schon war klar: Hinter dem Anschlag stand nicht nur ein Einzeltäter. Der polnische Papst, der seit Beginn seines Pontifikats als Kämpfer gegen den Kommunismus aufgetreten war, schien ins Fadenkreuz unterschiedlicher politischer Kräfte geraten zu sein. Im Verlauf der Ermittlungen und der öffentlichen Beschäftigung mit dem Fall bildeten sich mehrere Thesen heraus.
Zunächst schob man dem bulgarischen Geheimdienst und damit den Sowjets die Schuld in die Schuhe, einige vermuteten auch den Vatikan mit seinen sich gegenseitig bekämpfenden Lobbygruppen im Spiel. Am plausibelsten für viele Experten kristallisierte sich die These heraus, dass die rechtsextremistische Gruppe der „Grauen Wölfe“ aus der Türkei hinter dem Anschlag stand - womöglich toleriert durch europäische und amerikanische Geheimdienste, die auch das öffentliche Nachspiel des Attentats mitgestalteten.
Der Kriminologe Francesco Bruno ist hingegen der Auffassung, dass der Papst verletzt, aber nicht getötet werden sollte, mit dem Ziel, ihn politisch gefügig zu machen: eine weitere Spekulation, die indes nicht verhindern konnte, dass der Fall bis heute nicht zur Genüge aufgeklärt wurde.
Die Dokumentation prüft die genannten Thesen und geht den Spuren und Hintergründen des Falls nach. Dazu zählt auch, durch wen und wie die öffentliche Meinung damals manipuliert wurde. Kompetente Experten wie der Untersuchungsrichter Rosario Priore, der CIA-Analyst Melvin Goodman und der Kriminologe Francesco Bruno liefern dem Zuschauer neue und überraschende Antworten.

Regie:
Werner Köhne
Moritz Enders

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