Richard Wagner in Gmunden. Eher klanglos. Der TVButler war bei der Premiere. Ein Bericht.
Tout Gmunden war auf den Beinen. Viele SchauspielerInnen, die die Dreharbeiten – statt in Bayreuth – in Gmunden lieben und schätzen lernten, waren von nah und weit angereist.
Die Moderatorin lobte den Event, der Herr Bürgermeister freute sich übers zahlreiche Erscheinen. Nur dann: Der Film kam nicht so richtig ins Laufen. Panne! Einmal, zweimal.
Dennoch die Gmundner sind nicht zur Salzsäule erstarrt, sie nahmens mit Humor.Iris Berben als die, „die die Fäden gesponnen hat"
Der ORF fragte auch für den TVButler vor Ort, ob es für Hauptdarstellerin Iris Berben schon immer ein besonderes Naheverhältnis gab?
Iris Berben: „Mein Stiefvater war an der Hamburger Oper, und deshalb waren mir klassische Musik und Opern nicht fremd, aber mir war Wagner vor dieser Produktion weder besonders nah, noch hatte ich großes Wissen über ihn. Ich sehe das eher zwiespältig und bin jemand, der Wagner und seine Musik schon mit der Geschichte verbindet. Aber seine Musik höre ich wirklich gerne, wenn auch nicht allzu oft und allzu lang, weil sie mir zu mächtig, zu groß, zu schwer ist. Ich würde mich eher bei Verdi sehen."
Was hat sich an Berbens Wagner-Bild geändert?
Iris Berben: „Das Schöne an unserem Beruf ist doch auch, dass man sich mit einer Figur ganz anders beschäftigt, dass man sich mit der Biografie auseinandersetzt, dass man versucht – auch wenn man eine Figur spielt, die einem nicht sympathisch ist – diese anzunehmen, zu mögen und nachzuvollziehen, warum sie so ist, wie sie ist."
Wie sehen Sie ihre Rolle Cosima Wagner:
Iris Berben: „Sie ist die, die die Fäden gesponnen, die Wagner überirdisch vergrößert hat, die gezeichnet ist durch ihre radikale Einforderung, auch wie sie mit den Kindern umgegangen ist, dass es bei Wagner und im Hause Wagner bleibt – und da wurde auch keine Rücksicht darauf genommen, wie viel Talent, Liebe und Leidenschaft überhaupt dafür da ist. Und das geht ja bis heute."