Pfingstgottesdienst über den "Ur-Schall"

So, 19.05.  |  10:00-11:00  |  Das Erste
Untertitel/VT Stereo 
Kirchenbänke raus, Sofas und Stehlampen rein - es gibt Kaffee mit Croissants, dazu Pop und große Fragen: Der Fernsehgottesdienst am Pfingstsonntag feiert die Kraft des gemeinsamen Anfangens. „Wir glauben daran, dass es einen Urknall gibt, immer wieder“, sagt das Team der Hamburger Wohnzimmerkirche. „Wir glauben daran, dass der Urschall von damals noch zu spüren ist. Diese göttliche Energie, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Wir setzen auf Lust und Fantasie, wir setzen auf Sog statt auf Druck. Und fragen danach, welche Berge gemeinsamer Glaube versetzen kann“, erläutert Pastor Matthias Lemme das Gottesdienstformat.
Das Besondere ist die Beteiligung aller Mitfeiernden, statt einer Predigt gibt es kurze Impulse und Gesprächsrunden. Zum Einsatz kommt ein umgebauter Kaugummiautomat, aus dem Fragen gezogen und in kleinen Gruppen diskutiert werden. Die Band singt Lieder von Fettes Brot, Bosse, Marius Müller-Westernhagen und Wet Wet Wet, dazu gibt es Songs aus dem Monatsliedprojekt der Nordkirche. Zum Team der Wohnzimmerkirche gehören David Barth, Matthias Lemme, Susanne Niemeyer, Maja Reifegerst. Musik machen Lars Hansen (E-Bass), Jan Keßler (Gesang und Gitarre) und Jan Simowitsch (Klavier).
Die Wohnzimmerkirche Hamburg ist ein alternatives Gottesdienstmodell der Kirchengemeinde Ottensen. Das überwiegend ehrenamtliche Team feiert seit 2019 an sieben Freitagabenden bei Bier und Limonade mit jeweils 100 bis 160 Menschen. „Wir feiern anders. Wir lieben Pop und große Fragen. Wir glauben, dass Gebete die Welt retten können", so Lemme. Seit 2020 wird zusätzlich live auf Instagram mit bis zu 180 Menschen gefeiert. Mittlerweile hat das Wohnzimmerkirchen-Modell in ganz Deutschland Nachahmende gefunden, die auf ähnliche Weise in liebevoll gestalteten Kirchräumen partizipative Gottesdienste feiern.
Die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Ottensen liegt in Hamburg-Altona. Zwischen Hafen und Bahnhof ist die Atmosphäre von urbaner Kultur geprägt, dazu trägt auch die 1738 erbaute barocke Christianskirche („Klopstockkirche“) bei. Entgegen dem demografischen Trend ist die Bevölkerung in Ottensen eher jung. Das spiegelt sich auch im Gemeindeleben wider. Die Kirchengemeinde ist geübt in Grenzgängen zwischen Kunst und (Willkommens-)Kultur, einem breiten Spektrum an Musik und gesellschaftlichen Diskursen. Im Mittelpunkt steht eine festliche Gottesdienstkultur an der Christianskirche, die mit theologisch-liturgischer Neugier gestaltet wird.

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