Süßer See: Fische, Wein, verborgene Schätze Film von Anna Schmidt

Di, 28.05.  |  21:00-21:45  |  MDR
Untertitel/VT Hörfilm/AD Stereo 
Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Mansfelder Seen, wo Vergangenheit und Gegenwart aufeinandertreffen. Erfahren Sie, wie Christian Kulawik die traditionelle Fischerei mit neuen Impulsen wiederbelebt und Sven Thomas mit bahnbrechender Technologie eine versunkene Bronzezeit-Siedlung ans Licht bringt. Begleiten Sie die Anwohner auf ihrer Reise voller Hingabe und Abenteuer - eine Geschichte voller Geheimnisse und Hoffnungen.

Der Süße See ist einer der größten natürlichen Seen Sachsen-Anhalts, zu DDR-Zeiten ein beliebtes Gebiet für Datschen. Heute ist er ein Naherholungsgebiet, an dem die Zeit und die Weltreisenden vorbeiziehen. Zu Unrecht. Denn der zwischen Halle und Eisleben gelegene See und die ihn umgebenden Gewässer haben mehr zu bieten, als man denkt. An den Mansfelder Seen lebt man wieder vom Fischfang, vom Weinanbau, von reizvoller Landschaft und einer archäologischen Sensation. Zu verdanken ist die Renaissance des noch immer unterschätzten Landstriches ein paar Menschen mit verrückten Ideen, die andere mit ihrer Begeisterung angesteckt haben.

Da ist der junge Berufsfischer Christian Kulawik, der das uralte Handwerk der Fischerei, welches seit über 1100 Jahren an den Mansfelder Seen ausgeübt wurde, mit neuen Ideen wiederbelebt. Sein Beruf ist keiner für Weichlinge, denn gefischt wird vor allem in den Wintermonaten bei Wind und Kälte, außerhalb der Laichzeit. Der studierte Architekt betreibt nachhaltige Fischerei. Auf seinem Fischerhof am Kerner See, der vor allem in den Sommermonaten ein maritimes Gefühl vermittelt, verkauft er fangfrische Ware. Und manchmal gibt es auch keinen Fisch, sondern enttäusche Gesichter.

Im bekannteren Süßen See hat der Unterwasser-Archäologe Sven Thomas spektakuläre Funde gemacht. Mit Technik, die weltweit zum ersten Mal eingesetzt wurde, ist er auf Überreste einer versunkenen Siedlung aus der Bronzezeit gestoßen. Hier, so vermutet Thomas, war einst der erste Staat Europas, dessen Handelskontakte bis nach England zum berühmten Stonehenge und bis in den Mittelmeerraum über Italien, Griechenland nach Ägypten reichten.  

Die sensationellen Funde beginnen die Region zu verändern und bringen die Menschen am See zum Träumen. Findige Anwohner gründeten den Fanclub "Malandis - Mansfelder Land im See", angelehnt an die sagenumwobene versunkene Stadt Atlantis. Die Mitglieder unterstützen die Forschungsarbeiten vor Ort tatkräftig. Sie helfen mit Stromaggregaten, bringen Tee und Kuchen, Obst vom nahliegenden Obsthof. Und sie sind wissbegierig. Initiator ist Ortsbürgermeister Ralf Leberecht, ein echter Mansfelder, bei dem das Herz am richtigen Fleck sitzt.
 
Malerisch umrahmt werden die Seen von Terrassenweinbergen. Kaum jemand weiß, dass auch der Weinanbau rund um Höhnstedt seit 1050 Jahren betrieben wird. Aufgrund spezieller klimatischer Bedingungen gedeiht nicht nur Wein prächtig, sondern wachsen auch Aprikosen, Pflaumen und Kirschen. Marion Krüger, die mit ihrer Tochter Franziska als eine von 80 Hobbywinzerinnen einen Weinberg bewirtschaftet, lädt in den Sommermonaten in ihre Straußwirtschaft "Am Steineck". Doch wie sehr sich Mutter und Tochter auch ins Zeug legen: Der Klimawandel macht auch ihnen zu schaffen.
 
Autorin Anna Schmidt entdeckt die Mansfelder Seen mit den Menschen, die dort leben, und erzählt ihre Geschichten - zum Lachen, zum Weinen und zum Staunen.

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