Der Fuchs Spielfilm Deutschland 2022
Simon Morzé und Karl Markovics in „Der Fuchs“: Die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft von Adrian Goiginger.
Der wahren Geschichte eines jungen österreichischen Soldaten – seines eigenen Urgroßvaters –, der im Zweiten Weltkrieg einen Fuchswelpen trifft und durch die innige Freundschaft mit ihm den Glauben an die Liebe findet, widmet sich Regisseur und Drehbuchautor Adrian Goiginger.
Mitte der 1920er Jahre übergibt die österreichische Familie Streitberger ihren jüngsten Sohn Franz (Simon Morzé) an einen Großbauern. Er soll sie mit seiner harten Arbeit auf dessen Gut finanziell unterstützen. Als er volljährig wird, entscheidet er jedoch, dass es genug ist und kündigt die Beschäftigung. Er ist auch nach so vielen Jahren noch wütend und enttäuscht darüber, dass man ihn in jungen Jahren einfach in die Knechtschaft gezwungen hat, und schließt sich auf der Suche nach einer neuen Arbeit dem Bundesheer an. Doch der sensible Franz bleibt lieber für sich und kommt damit gar nicht gut bei den anderen Soldaten an. 1940 soll die Kompanie den Angriff auf Frankreich starten. Doch der junge Mann findet zufällig einen verletzten Fuchswelpen und nimmt sich seiner an. Franz pflegt den jungen Fuchs gesund und entdeckt, dass er Gefühle in ihm auslöst, die er vor langer Zeit so tief in sich verschlossen hatte.
Saalfelden im österreichischen Pinzgau, 1927: Der achtjährige Franz Streitberger wächst als eines von neun Kindern einer armen Bauernfamilie auf. Als die Not zu groß wird, fassen die Eltern einen harten Entschluss: Franz wird vom Vater als sogenanntes Hütekind zu einem anderen Bauern gegeben, um als Knecht zu dienen. Dort muss er zwar harte körperliche Arbeit verrichten, bekommt aber genügend zu essen und darf die Schule besuchen. Dass er von seiner Familie weggegeben wurde, kann der Junge weder verstehen noch verarbeiten. Dieses Trauma prägt sein gesamtes Aufwachsen.
Endlich volljährig, verlässt Franz den Bauernhof, doch in der schwierigen wirtschaftlichen Situation scheint es unmöglich, Arbeit zu finden. Er beschließt, sich für drei Jahre als Soldat zu verpflichten. Seine Kameraden könnten für Franz eine neue Ersatzfamilie sein, doch die traumatischen Erlebnisse seiner Kindheit haben ihn emotional abgestumpft. Ihm fällt es schwer, sich anderen gegenüber zu öffnen und zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen.
1940 wird die Kampfgruppe von Franz im Frankreichfeldzug als Motorradkuriere eingesetzt. Doch bevor sie auf ihre Mission starten, findet der junge Österreicher im Wald bei der Kaserne einen verletzten jungen Fuchs, der seine Mutter verloren hat. Franz nimmt sich des hilflosen Wesens an und verspricht, selbst in den furchtbarsten Kriegssituationen immer auf es aufzupassen. Durch die ungewöhnliche Freundschaft lernt Franz, sein Kindheitstrauma hinter sich zu lassen und sich Menschen wieder zuzuwenden. Doch der Krieg macht das Zusammenbleiben der beiden immer unmöglicher …
Nach „Die beste aller Welten“ thematisiert Regisseur Adrian Goiginger mit „Der Fuchs“ erneut ein Stück Familiengeschichte: Der Film basiert auf den Erzählungen seines Urgroßvaters Franz Streitberger (1917-2017), der von seiner armen Bauernfamilie weggegeben wurde. Gedreht wurde mit sechs echten Füchsen, die am Set von Tiertrainerinnen betreut wurden. „Der Fuchs“ gewann 2023 den österreichischen Filmpreis Romy für den besten Film und die beste Kamera sowie 2024 den Deutschen Filmpreis in Silber. Hauptdarsteller Simon Morzé wurde mit dem Deutschen Filmpreis für die beste männliche Hauptrolle ausgezeichnet.
Darsteller:
Simon Morzé (Franz Streitberger)
Karl Markovics (Josef Streitberger)
Karola Niederhuber (Liesl Streitberger)
Maximilian Reinwald (Franz als Kind)
Marko Kerezovic (Anton Dillinger)
Adriane Gradziel (Marie)
Cornelius Obonya (Doktor)
Joseph Stoisits (Leo)
Joshua Bader (Maier)
Alexander Beyer (Hauptmann Glück)
Pit Bukowski (Jokesch)
Regie: Adrian Goiginger
Drehbuch: Adrian Goiginger
Kamera:
Yoshi Meimrath
Paul Sprinz
Musikalische Leitung: Arash Safaian
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