Servus Papa - See You in Hell Spielfilm Deutschland 2021
Di, 13.05. | 22:40-0:30 | HR
Serie/Unterhaltung, 2021
Aber jede Idylle hat auch ihre Schattenseiten und so war es dort verboten sich zu verlieben. Zweierbeziehungen und Kleinfamilien wurden als Wurzel alles Bösen angesehen. Allerdings kann Jeanne ihre Gefühle für den 16-jährigen Jean nur schwer zurückhalten.
Die erste große Liebe - für die meisten ein wundervoller Abschnitt ihres Lebens. Für die 14-jährige Jeanne bedeutet es allerdings, dass ihre sorgenfreie Kindheit ein abruptes Ende findet. Bis dahin war die Kommune, in der sie aufwächst, eine Idylle in der Natur, belebt durch die Tiere des Bauernhofs und die anderen Kinder, vor allem ihren besten Freund Otis. Da machte es ihr nichts aus, dass ihre Eltern sie nur selten besuchten und Erwachsene ausgestoßen wurden, wenn sie sich verliebten.
Nun ist es Jeanne selbst, die Gefühle für den 16-jährigen Jean hegt. Seitdem fürchtet sie täglich ihr Zuhause wegen des Regelbruchs verlassen zu müssen, auch wenn sich die Beziehung für sie richtig anfühlt. Aber feste Zweierbeziehungen und Kleinfamilien sind als Teil des Spießbürgertums strengstens verboten. Damit die freie Liebe Bestand hat, müssen sich die Männer der Kommune jede Nacht eine andere Frau suchen, bei der sie schlafen können, ausgenommen vom Anführer Otto.
Ihm liegt die gesamte Kommune zu Füßen und er nimmt sich selbstverständlich jede, die er haben will, und räumt sich selbst das Recht ein, der Erste zu sein, der mit den jungen Frauen schläft.
Jeanne merkt, dass Otto auch ein Auge auf sie geworfen hat und ihr immer näherkommt. Sie beginnt den Mann, zu dem sie bisher immer aufgeschaut hatte, und die autoritären Strukturen seiner Kommune zu hinterfragen. Denn die Freiheit, die dort gepredigt wird, kann sie schon lange nicht mehr erkennen.
„Servus Papa - See You in Hell“ wurde inspiriert durch wahre Begebenheiten in Otto Mühls Kommune in der Wiener Umgebung. Filmemacherin Jeanne Tremsal ist hier neben Christopher Roth maßgeblich beteiligt und gibt einen Einblick in Erfahrungen ihrer eigenen Kindheit, die sie in der Kommune verbrachte. Sie taucht auch als Schauspielerin auf und verkörpert hier ihre eigene Mutter.
Otto Mühl wurde als Aktionskünstler bekannt, bevor er die Kommune in den 70er Jahren gründete. Wegen Unzucht an Minderjährigen wurde er zu sieben Jahren Haft verurteilt, eine Entschuldigung für seine Taten kam aber erst viele Jahre später. Der vielfach prämierte Schauspieler Clemens Schick zeichnet mit seiner verstörenden Figur ein realistisches Bild des echten Otto Mühls.
Darsteller:
Jana McKinnon (Jeanne)
Clemens Schick (Otto)
Leo Altaras (Jean)
Julia Hummer (Sophie)
Ina Paule Klink (Susanne)
Arsseni Bultmann (Otis)
Regie: Christopher Roth
Drehbuch:
Jeanne Tremsal
Christopher Roth
Kamera: Lydia Richter
Musikalische Leitung: Cosimo Flohr
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