RESPEKT - Demokratische Grundwerte für alle! Haut bloß ab! Wie Architektur Menschen ausgrenzt

So, 22.12.  |  19:30-20:00  |  ARD-alpha
Untertitel/VT Stereo  2023
Metallstifte als Maßnahme gegen Skater, Bänke mit unbequemen Oberflächen, auf denen niemand schlafen kann, Hochfrequenz-Beschallung... Städte und Unternehmen tun viel, um Obdachlose, Jugendliche und Drogenkranke aus öffentlichen Räumen zu vertreiben. "Mit welchem Recht?", fragt RESPEKT-Moderatorin Meret Reh. In Berlin, München und Stuttgart trifft sie Betroffene und Aktivisten und spricht mit Firmen, die menschenfeindliche Architektur-Produkte anbieten.

Die sollen weg da! Städte und Unternehmen tun viel, um Obdachlose, Jugendliche und Drogen-kranke aus öffentlichen Räumen zu vertreiben: Metallstifte und erhöhte Kanten als Anti-Skateboarding-Maßnahmen, Bänke mit unbequemen Oberflächen, auf denen niemand schlafen kann. Beschallung mit Hochfrequenz-Lärm, den nur Kinder und Jugendliche hören können… Die RESPEKT-Reportage beleuchtet die kontroverse Praxis der "defensiven" Architektur in deutschen Metropolen.

Wie erleben das die Menschen, die dadurch vertrieben werden? In Berlin geht RESPEKT-Moderatorin Meret auf alternative Stadttour - mit Dieter, der zeitweise auf der Straße gelebt hat. Er zeigt ihr an Beispielen, wie städtische oder private Planer:innen beliebte Schlafplätze ganz gezielt unbrauchbar machen. In München begleitet die Moderatorin Max, der erzählt, wie die Skater-Community aus dem öffentlichen Raum verdrängt wird. Und in Stuttgart besucht sie die Paulinen-Brücke. Zwischen den Pfeilern dieser riesigen Straßenbrücke haben sich Drogenkranke ein Stück öffentlichen Raum erkämpft und machen dort jetzt Tanzworkshops.

Design und Architektur lassen sich als Mittel sozialer Ausgrenzung nutzen - aber mit welchem Recht? Das fragt die RESPEKT-Moderatorin auch Donald van der Laan. Seine Firma bietet Sys-teme an, die Jugendliche per Hochfrequenz-Beschallung verjagen sollen. High Tech, um bestimm-te Gruppen auszugrenzen. Haben er - oder die Käufer, darunter einige deutsche Kommunen - da keine moralischen Bedenken? Sollten innovative Konzepte nicht Räume schaffen, die für alle Bür-ger zugänglich sind?

Moderation: Meret Reh

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