Das brandneue Testament Spielfilm Belgien/Frankreich/Luxemburg 2015

Do, 30.01.  |  0:25-2:15  |  ARTE
Untertitel/VT Hörfilm/AD Stereo  Film, 2015
Gott existiert. Mit Frau und Tochter lebt er in Brüssel und hat zwei Hobbys: Hockey schauen und, im Bademantel vor dem Computer sitzend, der Menschheit das Leben schwermachen. Bis Tochter Ea seine sadistische Art satt hat: Sie beschließt, in die Fußstapfen ihres verstorbenen Bruders zu treten und mittels sechs Aposteln die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Nach seinem preisgekrönten Spielfilmdebüt „Toto der Held“ landete Jaco Van Dormael mit „Das brandneue Testament“ erneut einen Hit, der auf humorvolle Art zeigt, dass es nichts Wertvolleres gibt, als seine Lebenszeit voll auszukosten.

Wer sich je Fragen zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben gestellt hat, wird die Antworten in diesem Film erhalten. Wieso dauert es im Supermarkt immer am längsten in der eigenen Schlange? Warum klingelt das Telefon ausgerechnet dann, wenn man sich gerade in die Badewanne gesetzt hat? Ganz einfach: Weil Gott es so wollte. Dieser lebt nämlich mit seiner Familie in einer Mietwohnung in Brüssel und empfindet große Freude daran, der Menschheit das Leben schwerzumachen. Mies gelaunt sitzt er im Bademantel vor seinem Computer und denkt sich Gebote aus, die möglichst viel Leiden verursachen sollen.
Seine Tochter Ea hat nach einem Disput mit ihrem Vater genug und beschließt, von zu Hause abzuhauen und ein brandneues Testament zu schreiben. Helfen sollen ihr dabei sechs Apostel. Doch zuerst sendet sie von Gottes heiligem Computer aus allen Menschen ihre Todesdaten - im Glauben, ihnen damit etwas Gutes zu tun.
Das Wissen über das Verfallsdatum des irdischen Daseins führt zu abweichendem Verhalten. Und gerade Eas Apostel haben es im Leben nicht leicht; man könnte sie alle auf ihre eigene Art den Verlierern dieser Welt zuordnen. Über all dem surrealen Geschehen schwebt allerdings eine Frage: Was ist der Sinn des Lebens? Denn erst die unausweichliche Gewissheit über die eigene Endlichkeit bewegt die Menschen dazu, ihr Dasein und ihre Taten zu überdenken. Mit Eas Hilfe schaffen es auch die Verlierer, über ihr frustrierendes Dasein hinauszuwachsen und ihr Lebensglück zu finden - auch wenn Gott mit aller Kraft versucht, dies zu verhindern.

Nach Filmen wie „Toto der Held", „Am achten Tag" und „Mr. Nobody" reiht sich auch „Das brandneue Testament" in Jaco Van Dormaels preisgekrönte surrealistische Kinowelt ein. Besondere Charaktere statt Standard-Figurenensembles und Fragen statt Antworten lautet die Devise des belgischen Regisseurs. Bei den Golden Globes 2016 wurde „Das brandneue Testament" als bester fremdsprachiger Film nominiert. Außerdem wurde der Film 2015 mit dem Europäischen Filmpreis in der Kategorie Bestes Szenenbild ausgezeichnet.

Darsteller:
Pili Groyne (Ea)
Benoît Poelvoorde (Gott)
Catherine Deneuve (Martine)
Francois Damiens (François)
Yolande Moreau (Frau von Gott)
Marco Lorenzini (Victor)
Regie: Jaco Van Dormael
Drehbuch:
Thomas Gunzig
Jaco Van Dormael
Kamera: Christophe Beaucarne
Musikalische Leitung: An Pierlé

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