Im Fokus – Religion und Ethik Was tauft Österreich?

Mi, 19.06.  |  16:05-17:00  |  Ö1
Aktuell im Fokus: Was glaubt Österreich? +++ Thema im Fokus: Was tauft Österreich? – Die Kultur der Namensgebung damals und heute +++ Serie: Queer durch die Geschichte – Christina von Schweden

1. Aktuell im Fokus: Was glaubt Österreich? Erste Trends der neuen Studie der Universität Wien „Was glaubt Österreich?“ zeigen, dass Religiosität im traditionellen Sinn an Bedeutung verliert, nicht aber generell. So glauben laut Befragung etwa 38 Prozent an ein vorherbestimmtes Schicksal, 37 Prozent an die Kraft des Universums und 37 Prozent daran, dass alles mit allem verbunden ist. Die Studie zeigt in der Tendenz auch, dass es einen relativ flexiblen, offenen Umgang mit religiösen Versatzstücken gibt, die vielleicht weniger zusammenpassen und insofern auch weniger ein konsistentes, logisch geschlossenes Gesamtbild abgeben. Deutlich wird auch, dass vielfach klassische Formen der Religiosität an Bedeutung verlieren, so etwa die sozial-integrative Funktion der Religionen, aber etwa die Erfahrungskomponente an Bedeutung. Martin Gross fasst erste Tendenzen, die die Studie zeigt, zusammen.Im Studio spricht Alexandra Mantler mit einer der Studienautorinnen, der Religionssoziologin Astrid Mattes-Zippenfenig über Schicksalsgläubigkeit und Religions-Bricolage.2. Thema im Fokus: Was tauft Österreich? – Die Kultur der Namensgebung damals und heuteIn vielen katholischen Familien werden sie noch gefeiert, die Namenstage. Also die liturgischen Gedenktage jener Heiligen, nach denen die Familienangehörigen benannt wurden. Auch die Namensgebung ist seit jeher Moden unterworfen. Während früher etwa Bonaventura oder Hildegard getauft wurde, findet man heute eher Mia und Noah. Namensgebung und Taufe hängen im christlichen Kontext oft zusammen, es gibt aber auch Ausnahmen. Bei der Namensgebung im Islam gibt es – je nach Auslegung – strenge Richtlinien.Markus Veinfurter und Kerstin Tretina blicken für „Im Fokus“ mit dem Domarchivar in die Matriken des Stephansdoms: Welche Namen wurden früher gern vergeben? Welche Auffälligkeiten zeigen sich im Laufe der Jahrhunderte? Mit der Statistik Austria studieren sie die Landkarte der Vornamen – und damit die Trends der vergangenen Jahre. Und sie besuchen eine muslimische Familie und sprechen mit Eltern und Kindern über Namen, Rituale der Namensgebung und Segenswünsche. Welche Vornamen werden heute in Österreich nach welchen Überlegungen vergeben? Was sagt das über die österreichische Religionslandschaft aus? Eine Sendung im Rahmen des Schwerpunktes „Was glaubt Österreich?“ der ORF-Abteilung Religion und Ethik multimedial. – Gestaltung: Kerstin Tretina und Markus Veinfurter3. Serie: Queer durch die Geschichte – Christina von SchwedenBegriff wie „trans gender“, „non binär“ oder „gender fluid“ mögen relativ neu sein: Mit ihrer sexuellen Identität gerungen haben Menschen hingegen schon immer. Ein prominentes Beispiel ist Königin Christina von Schweden, die Tochter des berühmten Gustav Adolf, der durch sein Eingreifen in den Dreißigjährigen Krieg die Niederlage der evangelischen Seite verhindert hat. Ihre Vorliebe für Männerkleidung ist eindeutig belegt – und war damals, im 17. Jahrhundert, ein unglaublicher Tabubruch. Aus den Quellen wird aber deutlich, dass es ihr nicht nur um die Bequemlichkeit von Hosen und flachen Schuhen gegangen ist. In der Umgebung von König Gustav Adolf durchbricht aber noch eine weitere Person die überkommenen Geschlechtergrenzen. Allerdings ist sie frei erfunden. – Gestaltung: Markus Veinfurter

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