Songs of Gastarbeiter Liebe, D-Mark und Tod

Mi, 24.04.  |  23:00-0:30  |  WDR
Untertitel/VT Hörfilm/AD Stereo 
"Songs of Gastarbeiter - Liebe, D-Mark und Tod" von Cem Kaya erzählt die Geschichte der einzigartigen Musik türkischer Gastarbeiter:innen und ihrer Enkelkinder in Deutschland. Diese musikalische Kultur, die es in dieser Form nur in Deutschland gibt, ist ein kulturelles Erbe der Bundesrepublik. Kayas Film entdeckt sie neu und eröffnet andere Perspektiven auf gesellschaftspolitisch relevante Themen wie Heimat, Identität und Partizipation - ein Beitrag zu 50 Jahren "Anwerbestopp für Gastarbeiter" vom 23. November 1973, der den Zuzug von Ausländern beenden sollte.

Seit jeher wurde die Migration nach Deutschland musikalisch begleitet. Arbeiterwohnheime und Teehäuser waren die ersten improvisierten Bühnen für gesellschaftskritische Musiker:innen. Diese sangen und komponierten Lieder, die ihre Lebensumstände in der Ferne widerspiegelten - mal melancholische, mal fröhlich sarkastische Melodien und Texte über Aufbruch und Abenteuerlust, aber auch über die krude fremde Arbeitswelt und Abweisung durch die Gastgeber, Entwurzelung und Heimat. Zeit und Entfernung schufen ein Bild der Türkei aus Erinnerungen und Sehnsüchten. Fern ihrer Heimat entwickelten die Migrant:innen in Deutschland eine eigene Musikkultur mit großen Unterschieden zum Musikleben in der Türkei.

Zwar wurden diese Songs auf Hochzeiten, religiösen Veranstaltungen oder in Gesangsvereinen über Jahrzehnte leidenschaftlich und laut gesungen, doch wurden sie von der deutschen Kulturindustrie überhört.

Mit dem Aufkommen von Satellitenfernsehen und Musikkassetten, später auch CDs, wurde die Isolation beendet. Die kulturellen Bedürfnisse der Einwanderer wurden nun ab Mitte der 1990er Jahre vom türkischen Markt gestillt, die beiden isolierten Musikszenen kreuzten sich und es entstanden unzählige Hybride.

Und heute: Mit der Erfolgsgeschichte des Hip-Hop kam der Durchbruch für die zweite und dritte Generation von
Musiker:innen, die ihre eigenen Lebenswirklichkeiten diesmal auf den großen Bühnen ihrer Heimat Deutschland behandelten.

Der Film von Cem Kaya ist ein Beitrag zu 50 Jahren ‚Anwerbestopp von Gastarbeitern' vom 23. November 1973, der den Zuzug von Ausländern beenden sollte.

Redaktion: Jutta Krug (WDR) und Rolf Bergmann (rbb).

Produziert wurde SONGS OF GASTARBEITER von der Kölner Filmfaust Produktion in Koproduktion mit Film Five unter Senderbeteiligung von WDR und rbb in Zusammenarbeit mit ARTE. In die Kinos gebracht von Rapid Eyes Movies.

Festivals und Preise
Weltpremiere: 72. Internationale Filmfestspiele Berlin, Panorama-Publikumspreis. Zahlreiche andere Festivals und Preise folgten, darunter der FIPRESCI PREIS der Deutschen Filmkritik und der Preis des Goethe-Instituts beim DOK.fest München.

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