Rückeroberung der Rocky Mountains Wildkorridore für die Grizzlybären

Di, 18.06.  |  18:35-19:20  |  ARTE
Stereo  Ratgeber, 2023
Mit ihren grandiosen Landschaften haben die Rocky Mountains den Mythos des Wilden Westens mitgeprägt.
Die Gebirgskette beherbergte lange eine bemerkenswerte Artenvielfalt, bevor sich auch hier die unerwünschten Folgen der modernen Zivilisation zeigten. Weshalb Umweltschützer, indigene Völker und Wissenschaftler seit 30 Jahren Hand in Hand am Erhalt bestehender und der Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme der Rocky Mountains arbeiten.

In der Paarungszeit kann ein nordamerikanischer Grizzlybär auf Partnersuche bis zu 60 Kilometer am Tag zurücklegen. Doch durch die Zersiedelung ihres Lebensraumes haben die Tiere immer weniger Gelegenheiten, neue Bekanntschaften zu machen. Kleinere und isolierte Grizzly-Populationen drohen somit auszusterben. Daher haben Naturschützer im Grenzgebiet zwischen den USA und Kanada beschlossen, den Bären wieder mehr Bewegungsfreiheit zu verschaffen, um ihnen die Partnersuche zu erleichtern.

In Nordamerika leben immer weniger Grizzlys immer weiter voneinander entfernt. Die riesigen Bären müssen weit wandern, um Partner zur Fortpflanzung zu finden. Die Rocky Mountains sind heute von Highways durchzogen, die für die Tiere lebensbedrohlich sind. Die Wanderwege der Grizzlys führten durch offene Täler zwischen Wäldern und Berghängen, in denen inzwischen Städte und landwirtschaftliche Betriebe angesiedelt sind.

In einer kleinen Region an der Grenze zwischen den USA und Kanada haben Naturschützer neue Verbindungswege für die Bären geschaffen. Auf der Grundlage wissenschaftlicher Daten erstellen die Forschenden Korridore für die Tiere. Diese Korridore bieten nicht nur den Grizzlys Vorteile, sondern auch anderen gefährdeten Tierarten. Dafür spüren die Forschenden Bäume auf, an denen sich die Grizzlys reiben. Diese Bäume sind für die Bären wie soziale Netzwerke: An ihnen hinterlassen sie ihren Geruch und signalisieren Artgenossen ihre Anwesenheit. Die Forschenden statten die Bären mit GPS-Sendern aus, um deren bevorzugte Wege nachzuverfolgen und Gebiete auszumachen, in denen die Gefahr eines Zusammentreffens mit dem Menschen besteht.

NGOs richten Fortbildungen für Landwirte aus, um für eine friedliche Koexistenz zwischen Bären und Menschen zu sorgen. Gemeinsam mit den Betrieben entwickeln sie Schutzmaßnahmen.
Die Forschenden unterstützen eine kanadische First Nation in ihrem Kampf für den Erhalt einer Region, die für die Geschichte ihres Volks und für den Grizzly von großer Bedeutung ist. Alle Akteure dieser Schutzaktionen ernten mittlerweile die Früchte ihrer Arbeit und dürfen beobachten, wie sich kleine, vom Aussterben bedrohte Grizzly-Populationen wieder vereinen.

Mit ihren grandiosen Landschaften haben die Rocky Mountains den Mythos des Wilden Westens mitgeprägt.
Die Gebirgskette beherbergte lange eine bemerkenswerte Artenvielfalt, bevor sich auch hier die unerwünschten Folgen der modernen Zivilisation zeigten. Weshalb Umweltschützer, indigene Völker und Wissenschaftler seit 30 Jahren Hand in Hand am Erhalt bestehender und der Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme der Rocky Mountains arbeiten. Auf über mehr als 3.000 Kilometern sollen vom Yellowstone Park in den USA bis ins kanadische Yukon-Territorium weitere Schutzgebiete entstehen. Bisons, Grizzlys, Karibus, Wölfe - anhand dieser vier symbolträchtigen Tiere berichtet die Dokumentationsreihe von der umfassenden Rückeroberung der Rocky Mountains.
 

Regie: Sarah Laine

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